Shadia Emilia
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Gästebuch

 

Freitag 01.06.07

Ich habe süße Träume gehabt gestern. Es kam bestimmt von den ganzen Erdbeeren, die wir gestern bei Frau Loske gepflückt und gegessen haben.

Aber nicht nur dank der leckeren Erdbeer-Träume bin ich heute gut gelaunt, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass heute meine Oma „Ummi Dawya“ und Tata Fatiha zu Besuch aus Marokko kommen.

Gegen Mittag habe ich Papa zum Flughafen begleitet, um sie abzuholen.

Der Flughafen war so riesig und voll. Die einen fliegen ab, die anderen kommen an und es gab viele, die in der Ankunftshalle mitgewartet haben. Ich wusste gar nicht, dass Ummi Dawya so berühmt war und musste Papa fragen: „Warten sie auch alle auf Ummi Dawya?“

Nach 1 Stunde kamen die Beiden raus. Ich habe mich richtig gefreut sie wieder zu sehen. Ich habe sie seit anderthalb Jahren nicht gesehen.

Maman hat sich auch riesig gefreut und hat lecker marokkanisch gekocht.

Nun weder Maman noch ich können marokkanisch und Ummi Dawya & Tata können fast gar kein Französisch, deswegen muss der Papa die ganze Zeit übersetzen.

Später sah ich, wie Tata Fatiha, Ummi Dawya eine Spritze gab, dann fragte ich Papa:

„Ist Ummi Dawya krank?“

„ja“

„Was hat sie denn?“

„Sie hat Diabetes, das ist Zuckerkrankheit.“

„Der Zucker ist böse Papa!“ musste ich daraus feststellen “das essen wir nicht, das ist wie Schweinefleisch, das essen wir auch nicht. Beurk!“

Samstag 02.06.07

Ummi & Tata kamen und haben die Sonne mitgebracht. Es ist herrlich warm!

Ich habe im Garten für die beiden Kaffee und Kuchen mit meinem Gartenset angeboten. Sie haben sich gefreut.

Papa erklärte mir dass, Ummi Dawya, bevor sie meine Oma geworden ist, an erster Stelle seine Mama war. Wofür hält er mich? Ich weiss es doch. Ich musste ihm noch mal erklären:

 „Ummi Dawya ist Deine Mama, und meine Mama ist die Natascha, und du bist mein Papa, und Dein Papa wo ist er denn?“

„Mein Papa ist im Himmel!“ antwortet Papa

„Nein Tata Fatiha ist Dein Papa!“ musste ich ihn korrigieren

„Nein Tata Fatiha ist meine Schwester!“ behauptet er

„Ach so! und meine Schwester? Wo ist sie denn? Auch im Himmel?“

Überlegt mal, mein Papa hat 8 Geschwister. Ich beneide ihn wirklich. Ich habe weder ein Schwesterchen noch ein Brüderchen. Aber dafür habe ich meine Eltern und auch so viele Freunde. Klar kann man Geschwister nicht ersetzen, das sind mehr als Freunde, es sind Komplizen fürs Leben. Aber ehrlich gesagt, ich möchte auch nicht mein ganzes Leben alles teilen müssen: mein Zimmer, mein Taschengeld, meine Spiele, und vor allem die Liebe und Aufmerksamkeit meiner Eltern. Ich bin glücklich so!

Papa, Maman kommt bloß nicht auf die Idee, das zu ändern!

Was soll’s, was mein Schicksal und mein Leben mir nicht geben, suche ich mir woanders.

Sonntag 03.06.07

Papa ärgert sich schwarz wenn ich, wie die Mucky spreche, indem ich an jedem Wort ein „i“ dranhänge: Aus Daumen wird Daumi, aus Wurst wird Wursti, und aus Papa wird Papi.

Denn Papi heißt im Französischen ‚Opa’ und da flippt der Papi, Entschuldigung der Papa aus.

Am Nachmittag waren wir alle 5am Baldeneysee, danach auf dem Spielplatz, wo Tata Fatiha mitgeschaukelt hat.

Montag 04.06.07

Ich lag mit Maman auf der Couch und wir guckten KIKA, als ich plötzlich sagte:

«Das (Kika) hat die Ulla zu Hause auch!»

Dienstag 05.06.07

Das einzige Wort auf marokkanisch, was ich noch benutze ist: KHNOUNA, was auf Deutsch POPEL heißt. Ich muss zugeben, dass ich ab und zu KHNOUNA rolle und esse. Und tut nicht bitte so, als ob ihr als Kinder Euer KHNOUNA nie probiert habt. Heute habe ich ein Stück KHNOUNA schön gerollt und dem Papa angeboten:

„Möchtest du mal probieren Papa, c’est bon!“

Mittwoch  06.06.07

Ohne mich hat Papa Ummi Dawya & Tata Fatiha zum Grugapark gebracht. Sie sind mit der Bimmelbahn gefahren. Ich habe mich geärgert als ich die Bilder gesehen habe, und ich nicht dabei sein durfte, da ich bei Frau Loske war. Aber es ist Ok, die beiden haben schließlich Urlaub.

Donnerstag 07.06.07

Papa & Maman müssen langsam aufpassen und meine WARUM-Fragen ernst nehmen und richtig beantworten.

Einmal fragte ich: „Papa spielst du mit mir?“ dann kam ganz trocken: „Nein!“. Ich flehte ihn an: “Aber warum?“ dann kam schon wieder ganz trocken: “Darum. Es gibt kein warum!“. Das habe ich mir sehr gut gemerkt.

Heute kommandierte Papa: “Räum Du Dein Zimmer auf!“ und verschwindet ins Wohnzimmer. 10 Minuten später kam er wieder und fragte „Warum hast Du Dein Zimmer nicht aufgeräumt?“

Darauf hin ich: “Darum. Es gibt kein warum!“.

Freitag 08.06.07

Hurra, Tata Samia ist wieder da und bleibt bis Montag!

Samstag 09.06.07

Heute ist unser großes Straßensommerfest auf der Rüttenscheider Strasse. Tausende von Menschen tummelten sich auf der Straße, wo Verkaufsstände verschiedene Sachen anbieten mit Musik und Essen.

Sonntag 10.06.07

Als ich noch ganz klein war, waren wir in Marokko zu Besuch. Und wie die Tradition es vorschreibt, haben sie ein Schaf für meine Namensgebung geschlachtet. Das war so eine Art Taufe auf islamisch.

Es ist jetzt 3 Jahre her und von dem Schaf habe ich jetzt die Haut als Flokatiteppich in meinem Zimmer. Ummi Dawya hat das aus Marokko mitgebracht. Das ist so kuschelig, dass ich heute Nacht, darauf geschlafen habe.

Montag 11.06.07

Schade, dass Tata Samia heute zurückfliegen muss.

Dienstag 12.06.07

Alles Gute zum Geburtstag Papa !

Maman und ich wünschen Dir alles Gute und schenken Dir eine Kaffeetasse, die wir selbst bemalt haben.

Seit gestern habe ich einen komischen Durchfall. Immer punkt 12h00 mache ich mir in die Hose. Frau Loske war stinkig, dass es so gestunken hat und dass sie mich sauber machen musste.

Mittwoch 13.06.07

Immer noch Durchfall.

Papa hat das Gefühl, dass ich Ummi Dawya nicht mag. Das stimmt aber nicht. Ich finde das nur ein bisschen komisch, dass sie immer einen Lappen (Kopftuch) trägt und das kommt mir unheimlich vor.

Donnerstag 14.06.07

Mucky brachte mich heute zum Arzt. Er stellte fest, dass ich zuviel Luft im Bauch habe. Aber es ist nichts Schlimmes. Ich muss nur Medizin nehmen, auf Diät gesetzt werden und keine Getränke mit Kohlensäure trinken. Ich weiß aber, welche Medizin für mich besser geeignet ist und schlage es dem Papa vor:

„Papa, sollen wir uns die DVD von TCHOUPI angucken? Das tut meinem Bauch gut!“

Bei einer so süßen Ausrede konnte er nicht nein sagen. Schließlich bin ich krank und darf jetzt länger fernsehen!

Freitag 15.06.07

Immer noch dieser verflixte Durchfall, wann hört das auf?

Sonntag17.06.07

Umi Dawya & Tata Fatiha sind heute nach Casablanca zurückgeflogen. Sie werden mir fehlen.

Montag 18.06.07

Der Durchfall quält mich weiterhin, das heißt zu Hause bleiben und weiterhin Medizin nehmen.

Dienstag 19.06.07

Es ist ätzend, jetzt habe ich so viel Medikamente genommen, dass ich Verstopfung habe.

Abends kam La Perla (meine liebe Sandra) und hat Babysiting gemacht, da meine Eltern auf einen Infoabend für Eltern im deutsch französischen Kindergarten eingeladen waren.

Sie kamen spät nach Hause mit 1 Kilo Papier zum Ausfüllen. Die neuen Kinder werden in 2 Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe heißt ASTERIX und die andere heißt OBELIX, und ich komme in die OBELIX-Gruppe.

Das ist aber nicht alles: die neuen Kinder dürfen jetzt schon an einem Vormittag so genannte Schnupperstunden verbringen, um zu sehen, ob es ihnen gefällt im neuen Kindergarten.

Meine Eltern haben mir direkt einen Termin für kommenden Freitag gemacht.

Mittwoch 20.06.07

Meine Gesundheit kann sich nicht entscheiden. Abwechselnd habe ich mal Verstopfung, mal Durchfall.

Gegen Mittag kam endlich der von allen herbei ersehnte Stuhlgang. Ich habe endlich Kaka gemacht und Papa hat’s aufgefangen, in das Fläschen abgefüllt und ab zum Onkel Doktor.

Aber als wir dort ankamen, sagte die Arzthelferin, dass es zu spät ist, der Fahrer wäre schon längst zum Labor gefahren. Wir sollten vor 10h da sein. Papa hat sich aufgeregt und der Dame erklärt, dass er  das nicht beeinflussen kann, wann ich nun muss oder nicht.

Am Nachmittag hatte ich sogar erhöhte Temperaturen und dann 40 Grad Fieber.

Donnerstag 21.06.07

Und noch mal beim Arzt gewesen. Vereiterte Mandeln wurde bei mir festgestellt, was das Fieber erklärt. Ich habe zwar ekelhafte Medizin bekommen, aber es ist mir lieber, als dass sie mir meine Mandeln rausnehmen.

Gott sei dank kam Tata Andrea heute zu Besuch und hat mir einen Trick gezeigt, wie ich das bittere Penicillin runterschlucken kann, ohne zu würgen: Nach jedem Löffel die Nase zu halten und runter damit.

Freitag 22.06.07

Ich bin noch nicht ganz gesund, das heißt, Maman muss meinen Schnuppertag im Kindergarten auf nächste Woche verschieben. Schade!

Samstag 23.06.07

Shadia: „Darf  ich das auch probieren Papa?“

Papa: „Nein das ist nur für die Großen.“

Shadia: „Soll das heißen ich bin klein?“

Papa: „Ich wollte sagen, dass so was nur für Erwachsene und nicht für Kinder ist“

Shadia: „Aber ich bin doch kein kleines Kind, ich bin ein großes Kind.“

Papa: „Ja, ja, Mamour! Aber das ist nix für dich!“

Sonntag 24.06.07

Shadia und Maman spielen unter der Decke im großen Bett.

Shadia: „Maman hier riecht’s nach Stinken!“

Montag 25.06.07

Ein neuer Versuch bei Frau Loske. Kurz vor 12h konnte ich es leider nicht mehr einhalten und der Durchfall wurde, an meiner Hose und mit den Nasen der anderen Kinder und Frau Loske bemerkt, als wir noch am Basteltisch saßen.

Frau Loske rief alarmiert Papa auf der Arbeit an und bat ihn darum, mich abzuholen, bevor die anderen Mütter es mitkriegen, wenn sie ihre Kinder abholen. Habe ich etwa die Pest oder was? Meine Eltern sind es langsam satt und werden der Frau Loske und allen anderen Müttern ein Attest besorgen, dass ich trotz Durchfall, nicht ansteckend  und kerngesund bin.

Dienstag 26.06.07

Der Onkel Doktor braucht eine aktuelle und frische Stuhlprobe, um diese famose Bescheinigung auszustellen. Dank meiner Mucky und Kiki, war es heute möglich, die Stuhlprobe rechtszeitig abzuliefern. Ich bekomme die Ergebnisse am Donnerstag.

Mittwoch 27.06.07

Ich war mit Papa bei der Bank aber ohne Knarre. Papa hat ein neues Konto bei einer neuen Bank eröffnet, da seine alte Bank, pro verlorene  EC-Karte 10,-€ abbucht.

Der Jörg (Papa sagt zu ihm Herrn Ölrich) von der Bank, war nett zu mir und hat mir Kekse angeboten. Also Papa, ich glaube die neue Bank ist besser, für die Kekse hat der Jörg zumindest nichts verlangt.

Nachdem Papa und ich vom Spielhaus zurückkamen, haben wir mit Mucky, Kiki und Toni im Garten gegessen. Dazu kam der Nachbarjunge mit seinem Meerschweinchen und ich durfte es streicheln und füttern.

Mein Höhepunkt heute war aber, als die Mucky mich eingeladen hat, bei ihr zu schlafen.

Bei Mucky, das ist wie im Schlaraffenland. Ich freue mich!

Wir haben uns köstlich amüsiert. Wir haben Susi & Strolch gesehen, eine süße Geschichte. Die Szene mit den Spaghetti, fand ich am lustigsten.

Ich durfte sogar im Bett essen. Und so verwöhnt, wie ich war, habe ich mir dann auch mehr erlaubt im Bett und somit kam auch die Mucky in den Genuss, mich von einer anderen Seite kennen zu lernen und unter der Decke meine Püpse zu erleben.

Sie sagte ich würde schlimmer stinken als ein Kerl. Sie übertreibt ein bisschen!

Donnerstag 28.06.07

Nachdem  Maman mich von Mucky abgeholt hat, sind wir zum Arzt gefahren, um meine Ergebnisse abzuholen. So Frau Loske und alle anderen Mütter der Gruppe in der Kita, hier habt ihr es, schwarz auf weiss, ich bin gesund und habe keine Seuche. Hört auf über meinen ab und zu wiederkommenden Durchfall zu lästern. Übrigens ich wusste gar nicht, dass Kaka so nützlich sein kann.

Samstag 30.06.07

Als ich mich in das große Bett heute Morgen eingeschlichen habe, musste Papa gespürt haben, wie meine Füße eiskalt waren und schimpfte mit mir:

„Shadia, hast du schon wieder, deine Hausschuhe nicht an?“

„Ja aber ich habe zumindest meine Füße an!“

 

 

Sa. 01.07.07

Mein Highlight dieser Woche war, dass ich heute bei Ulla schlafen darf.

Wir waren auf der Reiterschule am Stadtwaldplatz, und haben uns die Pferde näher angeguckt.

Wenn sie Hunger haben, machen sie auf sich aufmerksam, in dem sie mit den Hufen gegen das Holz klopfen.

An dieser Stelle möchte ich dem lieben Gott danken für die vielen Omas und Tatas, die er mir gegeben hat.

Seitdem Papa erfahren hat, dass ich in die Gruppe OBELIX vom deutsch-französischen Kindergarten komme, versucht er mich andauernd in die Asterix-Obelix Welt einzuweisen, in dem er mir Filme mit Asterix und Obelix zeigt oder mir ein T-Shirt mit Obelix Druck bestellt.

Langsam hat er mich auch angesteckt. Beeindruckend finde ich, was die magische Suppe mit dem Zaubertrank bei Asterix und Obelix bewirkt.

Ich wünschte ich könnte das auch!

So. 02.07.07

Ich war mit Kiki und meinen Eltern Ponyreiten im Grugapark.

Auf dem Rückweg, hat der Wind meine Haare durcheinander gewirbelt, dann sagte ich:

„Du Wind, hör auf, sonst trinke ich meine magische Suppe und haue dich weg!“ Es klingt zwar bekloppt aber das ist diese Obelix-Asterix-Krankheit, die Papa und ich jetzt haben!

Mo. 03.07.07

Nach langer Pause, bedingt durch meinen famosen Durchfall, bin ich mal wieder bei Frau Loske gewesen. Als Papa mich dorthin gebracht hat, habe ich angefangen zu weinen. Ich wollte mit ihm zurück nach Hause. Aber Maman vermutet, dass das daran lag, dass ich letzte Woche meinen Schnuppertag im deutsch französischen Kindergarten hatte, und dass ich davon ausgegangen bin, dass ich nicht mehr zu Frau Loske muss und ab heute Kindergarten habe.

Di. 04.07.07

Papa hat Urlaub. Juchuu! Ich freue mich, dass er jetzt öfter da ist.

Ich bin allerdings ein wenig traurig, dass die Mucky mich nicht mehr abholt.

Jetzt hat Papa Urlaub, und das Wetter spielt verrückt, Regen und Kälte den ganzen Tag. Es sollte doch Hochsommer sein und kein Winter!

Dafür habe ich ein Lied parat:

Liebe Sonne, liebe Sonne komm zeig dein Gesicht,
ja den Regen, ja den Regen, den mögen wir nicht.

Mi. 05.07.07

Maman ist krankgeschrieben und hat somit verfrüht ihren Urlaub genommen, da sie ab Montag Urlaub hat.

Sie hat eine Magen-Darm-Infektion und muss, genau wie ich die gleiche Medizin nehmen.

Do. 06.07.07

Bei uns ist die Seuche ausgebrochen.

Ich habe Fieber und Maman auch.

Nur der Papa ist noch gesund.

So. 08.07.07

Heute haben wir Mucky besucht, danach zu Tata Andrea und Christian.

Wir haben im Garten gegrillt und einen schönen Nachmittag verbracht.

Mo. 09.07.07

Mir geht’s zwar besser aber ab  und zu kommt die erhöhte Temperatur. Maman hat’s erwischt und beim Papa kratzt langsam der Hals. Trotzdem durfte ich heute zu Frau Loske aber morgen habe ich einen Arzttermin.

Di. 10.07.07

Die Frau Doktor hat bei mir einen Rückfall festgestellt, das bedeutet schon wieder vereiterte Mandeln, und wieder mal Penicillin nehmen, aber diesmal was süßes kein bitteres Zeug. Andauernd steckt mir Maman ein Thermometer ins Ohr, bei 39 Grad bekomme ich allerdings das unangenehme Zäpfchen und das, liebe Freunde, das macht keinen Spaß.

 

Shadia liegt in ihrem Bett und Maman versucht ihr ein Zäpfchen zu geben.

Shadia:“ Das geht nicht Maman!“

Maman: “Warum nicht?“

Shadia: “Warte, ich muss erstmal pupsen!“

Do. 12.07.07

Hurra, ich darf heute Bei Mucky schlafen. Die Perle fährt mich morgen nach Hause.

Fr. 13.07.07

Der zweite Freitag, der 13. in diesem Jahr.

Und das ist schon wieder ein Glückstag für mich.

Eigentlich der schönste Tag des Jahres: Ab sofort haben wir 1 Woche lang Urlaub.

Eine Welle des Glücks treibt uns drei an.

Aufwachen und keine Krippe, keine Büros, keine Termine. Herrlich!

Aufstehen und sofort spielen (Shadia), joggen (Papa), und sich die Nägel machen (Maman).

Lange süße Tage, die nie enden, stehen uns bevor.

Sonne, Plantschen, Lakritze, Gummi-Bärchen, Marmelade-Brote, Rutschen, im Sand spielen, im Schwimmbad austoben…etc.

Unsere Herzen machen Ferien. Wir sind im Paradies!

 

In knapp einer Stunde Fahrt haben wir das Paradies erreicht. Westlich von Essen, im benachbarten Holland liegt ein Center Parcs namens HET MEERDAL.

Ohne Ende Spielplätze. Ein Kinderbauernhof, wo die Tiere jeden Tag um 9h von den Kindern gefüttert werden. Aqua Mundo, mit einer über 100m langen Rutsche, Wellenbad, und ein Außenbecken, das es zu entdecken gilt. Ein Highlight war, im Market Dome mit karibischem Flair in der Kids-Disco Party zu machen.

Alles ist kindergerecht hier: Die Bungalows im Block 4 haben Nummerschilder in Tierformaten. Es gab Schilder mit Mäusen, Delfinen, Schildkröten, Ziegen, Eichhörnchen, Kaninchen…usw. Es war, wie schon gesagt, wie im Paradies.

Unser Bungalow war allerdings alles andere als paradiesisch. Schon das Nummerschild deutete darauf hin, dass wir einen Mangel an Hygiene haben werden. Unsere Bungalow-Nummer lautet 409 auf einem quietschgrünem Schwein. Es war dementsprechend wie im Schweinestall.

Es lagen Haare im Badezimmer, Spinnengewebe verzierten jede Ecke, tote Fliegen und noch andere kleine Tiere lagen auf dem Boden, alte Bonbons und Kekse unter den Sofas. Es war überall staubig und muffig bis zum Ersticken. Meine Eltern wollten sich die Laune aber nicht verderben lassen und fingen fleißig wie die Putzteufel an, zu reinigen und zu desinfizieren anstatt die Rezeption zu benachrichtigen. Das taten sie auch, aber erst 1 Stunde später, nachdem sie alles gesäubert haben.  

Trotz Unsauberkeit, ist es immer noch paradiesisch für mich.

Auch wenn die Gartenmöbel voll dreckig waren, haben wir nach dem Saubermachen unser erstes Abendmahl auf der Terrasse eingenommen. Auf der, zwar nicht gepflegten, aber großen, vorliegenden Wiese tummelten sich  Eichhörnchen und Hasen, die aus allen Ecken und Büschen rausguckten und sich sogar bis zu unserem Tisch trauten, um zu betteln.

Sa. 14.07.07

Papa war heute früh im Wald joggen.

Nachdem wir die Bildzeitung abgeholt haben, sind wir, Papa & ich kurz auf der Kinderfarm gewesen. Dort durfte ich alle Tiere streicheln bis auf das Hängebauchschwein KRISTA  und den Pfau. Es gab eine Kuh mit ihrem Kälbchen, dann 3 Schafe und ca. 4 Ziegen mit ihren Kleinen, dazu Ziegenböcke, Kaninchen, und einen roten Traktor.

Nach dem Frühstück und der obligatorischen 2 Stunden-langen Wartezeit nach dem Essen, sind wir ins Aqua-Mundo gegangen. Das ist wirklich ein Paradies. Rutschen, Wasserfälle, Wellenbad, Außenbecken und Babybecken. Ich konnte nicht genug kriegen. Als der Papa gesagt hat, wir sollen jetzt raus, um eine Pause zu machen, weil wir Waschhände bekommen haben, habe ich dummerweise einen Wutanfall gekriegt und habe ihn wie eine Irre angebrüllt und angeschrieen. Mein lieber Papa ist aber hart konsequent und hat beschlossen, dass wir sofort den Badespass abbrechen und ab nach Hause, ins Bungalow. Man, war ich wütend! Aber im Nachhinein über mich selbst. Ich habe das eingesehen und mich später bei ihm entschuldigt. Morgen mache ich aber kein Theater, das sage ich Euch.

Ich war so kaputt von meinem Anfall, dass ich in Papas Armen eingeschlafen bin.

Nach dem Mittagschläfchen sind wir in das Spektakel Pépétévé gegangen im Market Dome, wo zahlreiche Kinder die lustige Zaubershow bewundert haben.

Anschließend haben wir eine lange Fahrradtour innerhalb der Anlage gemacht, wo Maman keine Gelegenheit verpassen wollte, neugierig die leeren Bungalows vor allem im VIP Bereich Block 8 und 9 hinter den Fensterscheiben zu begutachten. Öfter hörst Du sie sagen: „Guck Mal, Schatz! Also die haben sogar einen Kamin und durch die Terrassen-Glastür kannst du sehen, was für eine schöne grüne Wiese sie haben!“ oder „ Also die Ecke hier ist ruhiger als unsere. Und die Aussicht zum Wasser ist viel besser!“

Und ich hatte nur noch eins im Kopf, schnell hier weg, die leckeren Spaghetti Bolognese, die Maman vorhin vorbereitet hat, verputzen und dann in die Kinderdisco, abtanzen. Später, gegen 21h lag ich todmüde in meinem Bett und bin sofort eingeschlafen. Wobei ich eigentlich oben im Hochbett schlafen wollte, aber meine Eltern haben nur auf das Schild gezeigt mit einem traurigen Gesicht und der Altersbegrenzung 0-6: d.h. für Kinder unter 6 Jahren untersagt, wegen Sturzgefahr. Schade!

So. 15.07.07

Maman und ich haben lange geschlafen. Papa war schon joggen und hat uns geweckt nachdem er seine Tageszeitung zu Ende gelesen hat.

Nach einem ausgiebigen Frühstück waren wir diesmal, da ich mir diesmal keine Wutanfälle zugestand habe, gute 3 Stunden im Aqua-Mundo verbracht.

Danach war ich so kaputt, dass ich ein Nachmittagsnickerchen gebraucht habe.

Am Nachmittag habe ich mit dem Jungen von dem Bungalow nebenan gespielt, ich nenne ihn BOSS, obwohl er eigentlich Bas heißt. Er ist 1 Jahr älter als ich und war mit seinen Eltern und seiner ganz kleinen Schwester da. Sie kommen aus Arnheim das ist in Holland und er hat noch Holländisch gesprochen.

Da „Boss“ ja offensichtlich kein Deutsch sprach, ging ich logischerweise davon aus, dass er Französisch spricht. In meiner bisherigen Auffassung gibt es nur diese beiden Sprachwelten. Also quasselte ich munter auf Französisch auf ihn ein. Woher soll ich denn auch wissen, dass Deutsch dem Niederländischen viel ähnlicher ist? Papa hat es mir dann erklärt. Hätte er mir auch gleich sagen können.

Mo. 16.07.07

Wir waren Heute in America! Mit dem Fahrrad ohne Quatsch. Unsere Fahrradtour außerhalb des Center Parcs hat uns zu dem benachbarten Ort geführt und der heißt AMERICA.

Auf dem Weg dahin sind wir an Feldern vorbeigefahren mit langen Pflanzen.

Papa: „Shadia! Was ist das für ein Feld?“

Shadia: „Weiß ich nicht!“

Papa: „Das ist ein Maisfeld! Du weißt doch noch was Mais ist!“

Shadia: „Ach so! Es ist ein Popcornfeld!“

 

Ich glaube ich habe mich in BOSS, den Nachbarjungen verliebt! Nun, es ist schon wieder eine aussichtslose und hoffnungslose Geschichte. Es gibt immer Hindernisse, wenn ich mich verknalle. Könnt ihr Euch an Leandro erinnern, der aus Ecuador kam? Diesmal muss Boss zuerst Französisch oder Deutsch lernen, zum Islam konvertieren, das heißt dann auch sich beschneiden lassen und sich vielleicht Bilal oder Ahmed nennen, und dann können wir verhandeln, wie viele Kamele sein Vater anzubieten hätte. Der Papa will es so haben!

Di. 17.07.07

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir im Urlaub sind oder es tatsächlich so ist: Mir kommt es vor, als ob alles in Holland besser wäre als bei uns in Deutschland.

Das Wetter ist besser. Das Land ist so flach, dass das Fahrrad fahren angenehmer ist als in Essen mit den ganzen Steigungen. Die Holländer haben sogar Popcornfelder, und endlose grüne Wiesen, wo trächtige Kühe den ganzen Tag grünes Gras kauen. Die Kassiererinnen in den Supermärkten sind so nett und kinderfreundlich, dass sie mir jedes Mal, wo wir einkaufen waren, einen Lutscher geschenkt haben, so was hast Du hier bei Edeka oder Plus nicht!

In der Caribean Bar gab es Heute eine bunte Parade, danach waren wir am Spielplatz neben dem Wasser. Ach ja, das habe ich vergessen zu erzählen: der Center Parc hier hat auch einen See mit einem zwar kleinen, aber schönen Strand. Aber leider ein Strand ohne Muscheln und Krebse.

Abends gab es leckere Wraps mit Hähnchenfleisch und leckerem Salat.

Mi. 18.07.07

Wir haben bis 9h30  geschlafen, dann hatten wir ein Frühstück, wie im Paradies.

Der Tisch auf der Terrasse war eingedeckt mit Leckereien und frischen Brötchen inklusive Blick auf den Wald. Die Sonnenstrahlen trauten sich kaum raus um die Uhrzeit, um unsere Wangen zu streicheln. Es war eher, wie im Teletubbies-Land, wo ab und zu ein Häschen oder ein Eichhörnchen vorbeihuschte. Nur: die Wiese von den Teletubbies ist grüner und gepflegter als unsere.

Nach dem Aqua-Mundo, hat sich Papa eine Auszeit genommen und war alleine am Strand sonnen. Als er zurückkam haben wir unsere tägliche Fahrradtour gemacht, danach gab es leckere Spaghetti von der Mama.

Heute gab es mal wieder Kinderdisco.

Do. 19.07.07

Ich bin traurig: es ist unser letzter Tag.

Papa war sehr früh um 7h joggen, danach gab es Frühstück aber diesmal nicht mit den Häschen und Eichhörnchen sondern mit den anderen Leuten, die hier wohnen. Wir hatten ja Gutscheine für das Frühstücksbüfett, die wir am letzten Tag eingelöst haben.

Danach the same procedure than yesterday: Aqua Mundo, Fahrradtour, Kinderdisco…

 

Ich habe mich in diesen Urlaub mit meinen Eltern geeinigt, dass ich nicht nur ihre Tochter sondern auch ihr Pferd und Hund bin. Pferde und Hunde können aber nicht sprechen aber sie wiehern oder bellen, und wenn ich einmal wiehere oder belle heißt es „JA“ aber wenn ich das zweimal mache bedeutet das „NEIN“.

Papa: „Möchtest du was trinken Shadia!“

Shadia: „Nein, du sagst: möchtest du was trinken Pferd?“

Papa: „Möchtest du was trinken Pferd?“

Shadia wiehert: „hiiiiiii, hiiiii !“

Stille. 5 Minuten später.

Shadia: „Papa, ich wollte doch was trinken!“

Papa: „Du hast aber nein gesagt. 2 Mal hiiii heißt doch NEIN“

Shadia: „Nein Papa, das war 2 Mal  JA!“

Fr. 20.07.07

Um 11h haben wir die Anlage Het Merdaal verlassen. Um 12h sind wir zu Hause gewesen.

Wir sind alle drei, wie die Krieger, komplett von diesen aggressiven Mücken zerstochen zurückgekehrt, aber wir sind froh, wieder zu Hause zu sein.

Am Schlimmsten hat es Papa erwischt. Er hat sogar Stiche an komischen Stellen gehabt wie an der linken Brustwarze oder am rechten Ohrläppchen.

 

Ich habe Papa heute mal wieder ausgetrickst. Er hat mit mir geschimpft, weil ich schon wieder in der Wohnung barfuss lief. Ich habe schnell meine Hausschuhe angezogen, aber leider verkehrt rum. Die Blume am linken Schuh sollte nach Außen also links sein, und die Blume am rechten Schuh sollte auch nach Außen also rechts sein. Papa entdeckte meinen Fehler und sagte: „Was soll das? Du hast die Schuhe falsch rum angezogen!“

Um meinen Fehler schnell zu korrigieren und ohne die Schuhe umzuziehen, habe ich einfach ein X mit meinen Beinen gemacht und so hatte ich die Blumen je nach Außen einmal links und einmal rechts, dann habe ich gefragt: „Ist es dann richtig so?“

Da wusste Papa nichts mehr zu antworten.

 

Später war ich mit Papa im Kopierladen, wo er vor einer Woche 3 T-Shirts mit Obélix-Druck für mich bestellt hat. Die T-Shirts waren fertig und sahen stark aus.

Auf dem Rückweg war ein Loch in der Erde an einem Telekomkasten umzingelt von Baustellensperren. Ich fragte Papa: „Wer hat das Loch gemacht?“

Papa: „Es waren bestimmt die Telekomleute“.

Shadia: „Warum?“

Papa: „Es ist bestimmt einer der Nachbarn, der die bestellt hat, weil er keinen Telefonanschluss hat. Die Telefon-Leute sind dann gekommen, haben ein Loch in die Erde gebuddelt und die Kabel gesucht. Sie verbinden ein Kabel mit dem anderen und machen das Loch zu und so kann der Mann telefonieren und Anrufe bekommen!“

Shadia: „Ach so, die Anrufe schlafen dann unter der Erde, dann klettern die hoch ins Wohnzimmer und dann klingelt das Telefon!“

Papa: „Ja, so geht es ungefähr!“

Sa. 21.07.2007

Meinem Papa ist es heute aufgefallen, dass der Ramadan in diesem Jahr vom 13.09.07 bis zum 11.10.07 geht. Es wäre auch was ganz banales, wäre da nicht sein 10KM-Marathon, der am 22.09. stattfindet. Er hat sich erkundigt und er darf nicht aus sportlichen Gründen an dem Tag vom Fasten pausieren, sonst müsste er den mit Absicht verfehlten Tag mit weiteren 60 Fasttagen ersetzen. Also bleibt nur eins: Den Marathon absagen.

Aber Papa möchte das nicht: laut dem islamischen Kalender geht die Sonne am 22.09.07 (Marathontag) um 5h26 auf und um 19h30 runter, das heißt er darf 14h04 nichts essen und nichts trinken. Wenn er um19h30 das Fasten abgebrochen hat, dann ist es 1h15 bis zum Startschuss um 20h45. In dieser einen Stunde darf er alles essen und trinken.

Laut dem Vortrag über Ernährung für Marathonläufer, woran er teilgenommen hat, hieß es aber, dass die letzte Mahlzeit 3-4 Stunden vor dem Wettkampf eingenommen werden darf.

So. 22.07.2007

Ich finde die Wörter nicht, um zu beschreiben, wie überwältigend es war, auf der Düsseldorfer Kirmes gewesen zu sein.

Onkel Axel kam mit der Idee, den Nachmittag mit ihm und meinen Eltern dort zu verbringen.

Ich war auf dem Pony reiten, auf dem Karussell, und auf dem Hexentanz. Ich kann es kaum erwarten, das noch mal nächstes Jahr zu wiederholen!

Mo. 23.07.2007

Als Papa noch klein war, hat er immer geglaubt, dass die Figuren im Fernsehkasten drin saßen und dass dieses Gerät irgendwo hinten ein Loch als Ein- und Ausgang hat.

Daran sieht man, dass ich seine Tochter bin, denn ich denke genauso ähnlich.

Wenn wir nach Hause kommen und Maman oder Papa den Anrufbeantworter anmacht, dann rede ich mit der Stimme, als ob die Person sich in dem Augenblick im AB befände. Es passiert mir immer wenn eine Nachricht von Tata Samia da ist.

Sie fängt immer so an: „Shadia?“,  „Mamour?“,  „Bist Du da?“, „Shadia?“,  „Oh Du bist nicht da!“, „Wo bist du denn?“

Und ihr könnt euch vorstellen wie meine Antworten fallen:

„ja“, „jaaa!“, „ja ich bin hier!“, „jaaaaaa!“, „doch siehst du nicht, ich bin doch hier“, „ich stehe vor dir!“

Fr. 27.07.2007

Diese Woche war anstrengend bei Frau Loske.

Wir haben fleißig geübt für das Abschlussfest morgen.

Sa. 28.07.2007

Heute ist das Abschlussfest in der Kita. Alle Eltern, Opas und Omas, Tanten und Onkels waren da. Wir haben das Stück „die Vogelhochzeit“ aufgeführt. Für die großen Kinder unter Euch, die die Geschichte nicht kennen, geht es hier um eine schöne gesungene Geschichte: Zwei Vögel finden sich, bauen ein Nest zusammen und ziehen ihre Küken auf. Sie werden dann fliegen lernen und wiederholen das, was ihre Eltern vor ihnen auch schon getan haben, nämlich ein Nest bauen und Küken aufziehen.

Nach der Show haben wir viel Applaus bekommen und Frau Loske musste weinen, weil das Jahr zu Ende war.

Danach haben wir draußen gegrillt und Papa wurde von einer Wespe heftig am Hals gestochen. Um die Schwellung zu behandeln hat ihm Frau Loske eine halbe Zwiebel gegeben.

Wir besuchen Frau Loske noch mal Montag und Dienstag und ab 01. August heißt es KINDERGARTEN. Ich freue mich!

Di. 31.07.2007

Gespräche am Frühstückstisch

Papa: « Du weißt, dass Heute dein letzter Tag bei Frau Loske ist? »

Shadia: « Ja, ich bin jetzt groß und gehe in den Kindergarten, wo man Französisch spricht!»

Papa: « Ich bringe dich jeden Morgen dahin und die Maman holt dich ab! »

Shadia: « Und  Mucky? Kann sie mich nicht mehr abholen? Sie weiß nicht, wo der Kindergarten ist? »

Papa: « Nein, sie weiß es bestimmt, nur es ist spät, wenn du mit dem Kindergarten fertig bist. Es wird so spät sein, dass die Maman Zeit haben wird, um dich abholen zu können!“

Shadia: « Und Mucky wird keine Zeit mehr haben? »

Papa: « Doch schon, aber es ist ein wenig kompliziert! »

Shadia: « Aber, um mich in den Zoo zu bringen muss die Mucky Zeit haben, das hat sie mir nämlich versprochen! »

 

 

 

Shadia: « Wo ist Maman ? »

Papa : « Auf der Arbeit, im Büro! »

Shadia : « In deinem Büro ? »

Papa: « Nein sie hat ihr eigenes Büro! »

Shadia: « Ich werde auch mal später mein eigenes Büro haben! »

Papa: « ja, bestimmt! »

Shadia : « Ja, sogar ein Büro mit Pferden drin! »

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Mi. 01.08.07

Im August man gerne schwitzt,
drum jeder gern im Wasser sitzt

 

Wir haben kurz vor 7h und ich sitze nicht im Wasser, sondern im Auto und Papa fährt mich  zum Kindergarten. Man bin ich aufgeregt. Es ist mein erster offizieller KIGA-Tag.

Trotz Aufregung ist es mir nicht entgangen, als ich im Auto saß, dass der Mond noch im Himmel zu sehen war obwohl die Sonne bereits von der anderen Seite hochkam.

Ich sagte dann zu Papa: „Papa, der Mond hat wohl vergessen schlafen zu gehen!“

Papa: „ja, ich glaube, die Sonne ist auch noch zu schwach, um ihn zu beurlauben!“

 

Es war toll im Kiga. Ich wurde herzlich empfangen und in die Gruppe eingegliedert. Ich war auch nicht die einzige "Neue". Deshalb waren die Erzieherinnen besonders einfühlsam, so dass Papa sofort gehen konnte. Wie früher bei Frau Loske habe ich ihn nach einem kurzen Kuss ohne Abschiedszenarium nach draußen geschubst. Kuss, tschüß  und bis später.

 

Die Kiga-Leiterin heißt auch Ulla wie meine Ulla, aber Papa sagt Frau Reinhold zu ihr. Ulla hat  mir noch drei freie Fächer zur Wahl gezeigt. Ich habe mich für das Schweinchen entschieden. Und somit klebt ein pink Schweinchen an meinem Fach, an meiner Taschenhaken im Flur und an dem Handtuchhaken in den Toiletten und an jedem Schild klebt auch mein Name.

Nach dem Frühstück haben wir gespielt, dann gegen Mittag gab es auch Essen.

Um 14h haben mich Papa und Maman abgeholt.

Zu hause durfte ich dann die Zuckertüte auspacken, die mir meine Eltern zu diesem besonderen Tag gekauft haben, und die ich nicht in den Kiga mitnehmen durfte, da meine Eltern nicht wollten, dass die anderen Kinder eventuell traurig werden, weil sie keine haben.

Do. 02.08.07

Mein zweiter Kiga-Tag und ich bin schnell angesteckt worden. Ich bin krank aber dann wiederum nicht so richtig. Dass ich ab und zu erhöhte Temperaturen bis zu 39,9 Grad bekomme, wird sofort mit einem Zäpfchen gekillt.

Morgen gehen wir zum Onkel Doktor.

Fr. 03.08.07

Maman ist heute mit dem Kochen für den Kiga dran und ich bin krankgeschrieben und darf nicht von der leckeren Bolognese probieren.

Ich muss zumindest ein Tag fieberfrei sein und dann darf ich wieder in den Kindergarten.

So. 05.08.07

Wir haben  im Garten gefrühstückt und ich habe was ganz perverses gegessen: eine Scheibe Brot mit Nutella & Lachs! Ich fand es mega lecker!

Seit gestern fühle ich mich viel besser und habe kein Fieber mehr.

Das Wetter war optimal heute für einen Besuch im Tierpark in Oberhausen.

Anschließend gab es eine Runde Karussell.

Mo. 06.08.07

Hurra ich darf wieder in den Kiga! Das macht mir Spaß!

Di. 07.08.07

Dienstags machen wir ein gemeinsames Frühstück im Kiga, d.h. keine Butterbrot-Dose von zu Hause mitbringen.

Übrigens mein Kiga-Stundenplan sieht folgendermaßen aus:

Montag: Spielen, Basteln, Malen, Singen

Dienstag: Französisch nur für die zweisprachigen Kleinkinder

Mittwoch: Französisch für alle Kleinkinder

Donnerstag: Französisch für alle zweisprachigen Kinder

Freitag: Turnen in der Sporthalle

Ich bin wie schon gesagt in der Obelix-Gruppe bei Ulla (Dt) und Odile (Frz.)

Die Asterix-Gruppe geht zu Andrea (Dt) und Anne (frz.)

Zu den 4 Erzieherinnen zählt man auch eine Auszubildende, Patricia.

Mi. 08.08.07

Ich habe heute einen Wutanfall gekriegt, als Papa mich vom Kiga abholen wollte. Ich wollte einfach da bleiben und weiterspielen.

Fr. 10.08.07

Da ich letzten Freitag mit Fieber zu Hause bleiben musste, war ich zum ersten Mal Turnen im Kiga. Ich bin so kaputt, dass ich am Nachmittag ein Nickerchen gebraucht habe.

Sa. 11.08.07

Bis auf Mittwoch war ich diese Woche sehr lieb, so lieb, dass meine Eltern mich in den Duisburger Zoo mitgenommen haben.

Ich habe viele Tiere gesehen: Giraffen Flamingos, Affen, Seelöwen und der Höhepunkt die Show im Delphinarium.

Grandios waren alle Delfine: Ivo, 27 Jahre alt, Pepina, 25 Jahre alt, Delphi, 14 Jahre alt und Daisy, 10 Jahre alt.

Habt Ihr das gewusst:

Delfine sind Waltiere und sind – obwohl im Gegensatz zu den Robben vollständig an das Leben im Wasser gebunden – keine Fische sondern Säugetiere. Auf den ersten Blick lässt sich ein Delfin vom Fisch unterscheiden:
Beim Fisch steht die Schwanzflosse senkrecht, beim Delfin hingegen steht die Fluke waagerecht und wird als „Antriebsorgan“ auf und ab bewegt. Bis zu 40 km/h schnell macht ihn dieser Antrieb. Steuerelemente sind die Rücken-(Finne) und die Brustflossen (Flipper).

So. 12.08.07

Wir haben heute mit Tata Andrea bei Onkel Olli und Onkel Ingo im Garten gefrühstückt.  Lustig war es, die Fische im Teich zu füttern.

Jedes Mal, wenn ich auf einem Reiterhof bin oder nur den Geruch eines Reithofs von weitem  rieche, könnte ich vor Glück platzen.

Heute war es soweit und ich hatte mein zweites Haylayt diese Woche gehabt: Eine Stunde lang Pony reiten.

Mein Herz klopfte wie irre, als die Mitarbeiterin des Reiterhofes mir ein braun-weißes Schimmelpony für mich ausgesucht hat. Das Pony hiess SAYA, hatte aber am Sattel einen ganz anderen Namen stehen.

Gott sei Dank war Tata Kiki da, unsere Pferdeexpertin. Erster Fehler, den Kiki sofort korrigiert hat, kam von Papa. Er wollte mich rechts auf das Ponny steigen lassen. Das macht man aber nicht. Laut meiner Pferdeflüsterin Kiki, steigt man aus «traditionellen Gründen» meistens von links auf. Das kommt noch aus der Zeit der Kavallerie. Der Kavallerist trug (als Rechtshänder) links seinen Degen, der ihn beim Aufsteigen von rechts behindert hätte. Aus diesem Grund wurde in der klassischen Reitlehre immer links aufgestiegen.
Heute ist das natürlich völlig überholt und vernünftige Reiter steigen, um den Rücken ihres Pferdes zu entlasten, immer abwechselnd von beiden Seiten auf.

Eine zweite  Sache  habe ich auch gelernt: nie hinten sondern vorne vorbei am Pferd laufen.

Saya war verfressen, aber Kiki hatte sie im Griff und konnte sie so führen, dass sie nicht andauert Gras frisst.

Saya war aber frech zu Papa, auf einmal hat es angefangen mit den Hufen um sich herum zu schlagen, es konnte Gott sei Dank den Papa nicht treffen. Er hat es von Hinten fotografiert und das hat ihm nicht gepasst, Mademoiselle war es einfach nicht danach, abgelichtet zu werden. Es fühlte sich nicht schick genug vielleicht.

Später haben wir im Garten gegrillt und Papa erteilte mir eine Lektion, was das Lügen betrifft.

Papa: „Weißt Du Shadia, du darfst nicht lügen, sonst gehst du in die Hölle und dort ist Feuer und dort wirst du brennen! »

Shadia : « Aber Pinocchio, der lügt, deswegen wächst ihm die Nase ! »

Papa : « Nicht nur das, der geht auch in die Hölle »

Shadia : « Ohh ! Dort wird er ganz schnell brennen, der is nämlich aus Holz!?“

Mo. 13.08.07

Was habe ich mit folgenden Mächtigen und Promis gemeinsam:

Einstein, Wolfgang A. Mozart, Leonardo da Vinci, Angelina Jolie, Bill Clinton, The Queen Elisabeth II, Jimi Hendrix, Diego Maradona, Muhammad Ali, Simpson, Kurt Cobain aber leider auch mit  Bin Laden, Julius Cäsar und Napoléon Bonaparte?

Ihr werdet dahinter kommen, wenn ich Euch sage dass Heute der „21. Welttag der Linkshänder“ ist.

Ja, alle Eisbären sind Linkshänder und ich auch.

Nach Schätzungen sind zwischen 10 und 30 Prozent der Bundesbürger Linkshänder. Fachleute vermuten aber inzwischen sogar einen Anteil von 40 bis 50 Prozent. Viele vermeintliche Rechtshänder sind umgeschulte Linkshänder, oder sie haben selbst die rechte Hand so trainiert, dass sie in Alltag und Beruf besser zurechtkommen.

Am Nachmittag bin ich mit Maman zum Schloss Beck gefahren, dort trafen wir Pheline, Max & Sofia und die Mütter des Spatzennestes. Wir haben uns köstlich amüsiert bei den zahlreichen Attraktionen: Rutschen, Achterbahnen usw.

Es war ein schöner Wochenanfang!

Do. 16.08.07

Hurra Papa hat heute frei und das heißt er bringt mich in den KIGA und holt mich später ab.

Ich habe ihm heute meine neuen Freunde vorgestellt: Dennis & Philip. Es sind zwei nette Zwillinge. Dennis sagte zu Papa: „Ja das ist mein Bruder Philip und Shadia ist auch unsere Schwester!“

Ich war am Nachmittag mit Papa in der französischen Bibliothek. Das hat mir dort so gefallen, dass ich gar nicht nach Hause wollte.

So. 19.08.07

Ich bin mit Papa auf dem Flohmarkt direkt vor unserer Tür gewesen. Eine lange Meile an Verkaufsständer, die mit einer Kirmes an der Gruga endet.

Papa stand ganz lange an einem Stand mit verschiedenen Sachen, u.a. 2 Ravensburger Puzzles (1 mit Indianern und 1 mit Dinos). Papa macht eine der Schachtel auf  und  drin lagen 300 Teile. Ich guckte ihn an, schüttelte den Kopf und sagte: „Papa das ist nichts für mich, ich glaube, das ist für die ganz Großen“ Ich wollte eigentlich nur, dass wir weiterlaufen Richtung Kirmes, dahin wo mein Herz mich treibt.

Nach den Karussells hat mir Papa ein Bilderbuch mit den 101 Dalmatinern gekauft.

Mo. 20.08.07

Heute habe ich meiner Maman meinen neuen Freund vorgestellt: Samuel. Das  mit den Zwillingen war mir doch zu viel. Mir ist Samuel lieber.

Di. 21.08.07

Tata Samia hatte letztens eine gute Idee gehabt, um die Wartezeit auf ihre Ankunft zu kürzen. Ich sollte vor 12 Tagen, 12 Halbmonde mit der Kreide auf meiner Tafel malen und jeden Tag einen Halbmond ankreuzen, und wenn alle angekreuzt sind, ist sie dann da!

Heute stand ich davor und wollte die Tage noch kürzer machen, so sehne ich mich nach ihr, da habe ich einfach den letzen Mond abgewischt und weg war er, aber Tata Samia kam nicht. Morgen kommt sie aber sicher!

Mi. 22.08.07

Mieses Wetter mit Gewitter!

Ttata Samia ist da! Juchu!!!

Ich habe sie so vermisst!

Do. 23.08.07

Heute hatten waren aber ein schönes Wetter. Die Sonne schien zum Geburtstag der besten Mamam der Welt.

Alles Gute zum Geburtstag liebe Mami.

Tata Kiki & Tata Perle haben Babysitting gemacht. Papa, Maman & Tata Samia sind Essen gegangen.

Heute habe ich meine Visitenkarten im Kiga verteilt, die Papa mir gebastelt hatt: vorne war ein schönes Bild von mir und hinten meine Adresse und die Telefonnummer meiner Eltern.

Frederic ist doof. Ich bin einfach entsetzt. Er sagte zu mir: “Nein, ich will nicht dein Freund sein“ und „Ich will nicht dein Pferd spielen!“ Mit so einer Reaktion habe ich nicht gerechnet. Er war der erste Junge, der zu mir NEIN sagt.

Fr. 24.08.07

Alles Gute zum Geburtstag Tata Anna.

Onkel Jean Noel aus ist da. Ich habe von ihm ein Geschenk erhalten: ein Pferdestall. Damit hat er ins Schwarze getroffen.

Sa. 25.08.07

Heute ist es mir klar geworden, warum wir so viel Besuch bekamen, Heute treffen sich noch 15 andere Freunde  und es wird gefeiert nicht bei uns aber auf den Straßen von Essen. Heute ist die größte elektronische Tanzveranstaltung der Welt. Millionen von Menschen werden  auf der LOVE Parade zum ersten Mal außerhalb Berlin erwartet.

Ich wurde um 14h zu Natti und Franco gebracht und ich durfte dort übernachten. Dortt hatte ich auch Party mit den Hunden Paul und Luna und viel Spaß mit den Giannettis.

So. 26.08.07

Mit Franco und Natti war ich Ponyreiten.

Gegen 17h haben sie mich nach Hause zurückgebracht. Ich wäre so gern bei den Giannettis geblieben.

Di. 28.08.07

Als Maman mich im Kiga abgeholt hat fragte sie mich:

„Und hat Dir heute das Essen geschmeckt im Kindergarten?“ ich antwortete:

„Wenn ich ja sage, dann bist du traurig, deswegen sage ich nein, nur dein Essen schmeckt mir, dann bist du glücklich!“

Do. 30.08.07

Ihr werdet es nicht glauben, aber meine Mucky ist seit gestern vom Urlaub zurück und hat mich heute im Kindergarten abgeholt. Ich habe mich riesig gefreut. Sie sah ganz schön schokobraun aus.

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Da im September der Herbst beginnt,
der Wanderer seinen Weg aufnimmt.

Sa 01.09.
Papa: „Shadia, NEIN! Verstehst du was ich sage oder soll ich dir das
buchstabieren N E I N!“
Shadia: „Und JA Papa?“
Papa: „Was JA? soll ich dir JA auch buchstabieren!“
Shadia: „ja“
Papa: „J A!“
Shadia: „Und ICH?“
Papa: „I C H!“
Shadia: „Da war aber kein S dabei“
Papa: „Ach so.. S H A D I A!“
Shadia: „Und Maman?“
Papa: „N A T A S C H A“
Shadia: “Maman hat auch ein S wie ich!”
Mi 05.09.
Liebe Tata Perla, heute hast du Geburtstag. Alles Gute ich wünsche dir. Lass
dich feiern!
Do 06.09.
Meine Eltern sind wirklich vorbildlich und bilden sich jetzt fort.
Letzte Woche hat Maman ein Seminar angefangen, um als Ausbilderin arbeiten
zu können.
Heute hat Papa mit seinem Übersetzerkurs dt-frz-dt im französischen Institut
in Düsseldorf angefangen, um später nebenbei deutsch-französische
Übersetzungsaufträge offiziell zu erledigen.
Ich möchte mich auch ausbilden…..als Pony-Reiterin.
Fr 07.09.
Wie ihr wisst, bereitet sich mein Papa der Athlet seit Juni für den
10KM-Lauf vor. Maman und ich finden, dass er sehr sportlich geworden ist.
Er ist auch ein Streber. Vor zwei Monaten hat er um die 60 Minuten für 8KM
gebraucht. Vor einem Monat 50 Minuten. Vor einer Woche 39 Minuten und 44
Sekunden. Diese Woche 38 Minuten 30 Sekunden.
Wir sind stolz auf meinen Papa!
Sa. 08.09.
Heute feiern wir das Sommer-Kinderfest im KIGA.
Papa musste Bier zapfen und Maman Salate verkaufen aber nur für knapp 1
Stunde danach waren andere Eltern an der Reihe.
Ironie des Schicksals: bei der Tombola hat Papa einen Friseur-Gutschein gewonnen. Diejenigen, die Papa nicht kennen, finden das bestimmt
nicht lustig, aber Papa hat nämlich keine Haare nur einen Kopf, das sage ich
immer zu ihm.
Auf der Bühne habe ich bei der Vorführung das Indianerkinderlied
mitgesungen.
Danach haben alle Kinder im Außenbereich des Kiga’s rumgetobt. Ich habe
meistens mit meinem Freund Samuel gespielt und unsere Eltern haben sich auch
näher kennen gelernt.
So 09.09.
Heute gab es noch ein Kinderfest, diesmal in der Fabbrica Italiana mit
Kinder-Schminken, Basteln, Karussell, Hüpfburg und Kinderdisco.
Do 13.09.
Für mehr als eine Milliarde Muslime in aller Welt beginnt an diesem
Donnerstag der Fastenmonat Ramadan. Das Fasten gehört, wie das
Glaubensbekenntnis, die täglichen Gebete, die Armensteuer und die
Pilgerfahrt nach Mekka zu den fünf Säulen des Islam. Und die Juden feiern
heute ihr Neujahrsfest.
Das ist ein glücklicher Zufall. Ich hoffe, dass Muslime und Juden heute mit
Feiern so beschäftigt sind, dass sie einmal darauf verzichten, sich
gegenseitig zu bekriegen.
Ich wünsche jedenfalls allen einen gesegneten Ramadan und ein frohes neues Jahr!
Vom Fasten bin ich aber als Kind befreit. Das Fasten bringt Güte und
Barmherzigkeit gegenüber den Armen; denn der Fastende, der den Hunger nur
für eine bestimmte Zeit spürt, erinnert sich an diejenigen, die den Hunger
ständig erleben. Somit ist deutlich geworden, dass das Fasten nicht nur
Reinigung der Seele und Erholung des Körpers, sondern in größerem Maße eine
Schulung des Charakters, Stärkung des Glaubens und Disziplin gegenüber Allah
sein soll.
Fr 14.09.
Morgens am Frühstückstisch 6h45.
Shadia. „Papa warum isst du nichts?“
Papa: „Du weißt doch es ist Fastenzeit für mich!“
Shadia: „ Aber es ist noch dunkel draußen!“
Papa: „ Ja aber die ersten Strahlen der Sonne flimmern schon um 5h41. Ab da
darf ich nichts essen und nichts trinken bis 19h41, wenn es dunkel wird!“
Shadia: „D.h., du darfst essen, wenn ich ins Bett muss!“
Mo 17.09.
Meine beste Freundin aus dem Kiga heißt Esperenda. Sie ist ein Adoptivkind
und kommt ursprünglich aus Tahiti. Ich besuche sie heute mit Maman, weil sie
mich zum Spielen eingeladen hat.
Mi 19.09.
Mein bester Freund aus dem Kiga heißt Samuel und er hat mich heute mit
seiner Maman und seinem Kleinbruder Lukas zu Hause besucht. Wir hatten
riesigen Spaß.
Fr 21.09.
Schon gewusst? Geburtstage sind gut für uns. Moderne Forscher haben
bewiesen, dass derjenige, der die meisten Geburtstage hat, am längsten lebt!
Ich kenne viele Leute, die in diesem Monat Geburtstag haben.
Tata Perle hatte am 05. der Onkel Fred am 12. und Wernesto hat heute
Geburtstag. Alles Gute!
Und vergesst nicht:
Der beste Erwachsene ist der, der auch Kind sein kann!!!!!

Ich kann mich wirklich nicht beklagen, aber ich habe einen modernen, offenen
Papa. Er hat mich heute zum Kino eingeladen und hat dazu auch noch meinen
Schwarm Samuel eingeladen.
Wir waren in „DER KLEINE KÖNIG MACIUS“ dazu gab es Popcorn und Getränke das
ganze Kino nur für uns.
Wir hatten viel Spaß.
Ob der Papa so tolerant bleibt, auch wenn ich älter werde?
Sa 22.09.
Gestern erfuhr Papa dass Tata Nadia aus Paris schwanger ist. Hurra!
Was für ein großer Tag für Papa. Heute ist es endlich soweit mit seinem
10KM-Lauf an der Regattabahn in Duisburg und er ist nicht ein bisschen
aufgeregt. Ich bin mit Maman, Tata Andrea, Tata Kiki, Tony und der kleinen
Hündin Ella mitgefahren, um Papa und Christian, den Freund von Tata Andrea
und den Laufpartner von Papa, anzufeuern.
Das Wetter war herrlich und die Stimmung war nicht zu toppen. Viele Menschen
standen da und haben mitgefiebert.
Papa tat uns leid, weil er den ganzen Tag fasten musste und erst um 19h25
trinken und essen durfte. Der Start war aber um 20h45, und er hat nur eine
Flasche Wasser mit Salz getrunken und ein Schokoriegel gegessen. Mehr durfte
er nicht, laut der Ernährungsberaterin.
Mit Tata Kiki haben wir Fahnen für ihn gebastelt, um ihn anzufeuern. Ich
glaube allein nur dadurch hat er eine gute Leistung gebracht.
Er ist aber halb zufrieden mit sich selbst, da er mehr als 50 Minuten für
die 10 KM gebraucht hat. Die Erwartung seines Trainers lag allerdings
zwischen 60 und 70 Minuten. Von den 1800 Läufern hat er mit 51:03 den 433.
Platz und den 90. Platz in seiner Altersklasse (unter 148 Läufern) belegt.
Wenn das keine Leistung ist?
So 23.09.
Das Wetter spinnt ein wenig ; Anfang der Woche war es kalt, und jetzt am
Wochenende haben wir bis 25 Grad Hochsommertemperaturen.
Keine Zeit zu motzen, wir haben das ausgenutzt und eine Fahrradtour zu
dritt unternommen, am Nachmittag waren wir(Maman und ich) Eis essen und
anschließend kurz auf dem Spielplatz.

Maman: „Was möchtest du nachher essen Pizza oder Abendbrot?“
Shadia: „Pizza“
Papa: „Ach Shadia , du kannst froh sein!“
Shadia: „warum?“
Papa: „Als ich klein war, hat man mich nie gefragt, was ich essen möchte. Zu
Hause gab es nicht immer aber ab und zu Essen und basta. Deswegen kannst Du
froh sein, dass du im Gegensatz zu mir sogar aussuchen kannst, was du essen
möchtest“
Ich fand das so traurig und musste ein wenig weinen.
Es hat mich nachdenklich gemacht, dass der Papa, als Kind sein Essen nicht
aussuchen konnte.

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Mi. 03.10.
Alle Leute halten mich bestimmt für verrückt, aber ich spreche oft von meiner imaginären Schwester Svenja und meinem imaginären Bruder Julius. Es gibt sie wirklich und zwar im Himmel.
Papa & Maman machen jetzt Urlaub in Renesse ohne mich. Ich glaube sie wollen allein sein, um mir meinen Wunsch zu verwirklichen, und versuchen ein Schwesterchen oder ein Brüderchen zu machen.
Ich bin brav bei Mucky geblieben und habe auch direkt Kurzurlaub vom Kiga genommen.
So. 07.10.
Shadia: „Wenn man viel telefoniert dann hat man eine Dummheit im Kopf“
Papa: „Nein Shadia, vom Telefonieren wird man nicht dumm, eher vom vielen Ferngucken!“
Shadia (skeptisch): „glaube ich nicht!“
Di 09.10.
Heute hat mir der Dennis aus der Astérix Gruppe die Haare abgeschnitten. Meine Eltern waren entsetzt, dass keine von den Erzieherinnen es verhindern konnte, dass Dennis bei mir Friseur gespielt hat. Mich hat’s geärgert, dass ich so keine Rapunzel mehr spielen kann.
Aber was soll´s? Haare sind bei mir keine Mangelware, nicht wie es der Fall bei Papa ist. Ich habe sogar Haare auf dem Rücken, wie ein Äffchen.
So. 14.10.
Herrlich! es war wieder mal schön, bei meiner Ulla zu übernachten.
Nachdem meine Eltern mich abgeholt haben, sind wir zu McDonalds gefahren und haben dort viele Nuggets gegessen.
Mo. 15.10.
Papa: „Was möchtest du später werden?“
Shadia: „Du meinst welches Tier soll ich heute sein?“
Papa: „Nein! hör zu: Maman und ich z.B. arbeiten im Büro und du, wenn du groß bist, was möchtest du machen?“
Shadia: „Frau Doktor!“
Papa: „Du möchtest also Ärztin werden?“
Shadia: „Ja für Tiere und Leute“
Papa: „Also Ärztin und Veterinärin?“
Shadia: „Ja ich möchte Leute-Ärztin und Tierärztin werden!“
Di. 16.10.
Papa: „Shadia, möchtest du immer noch später Ärztin werden?“
Shadia: „Nein, ich möchte Köcherin werden“ (vor allem nachdem wir RATATOUILLE geguckt haben)
Papa: „Du meinst Köchin?“
Shadia: „Sage ich doch Köcherin!?
So. 21.10.
Mein Freund Samuel und seine Eltern haben mich abgeholt und wir sind zusammen in das Spielhaus Euro-Eddy gefahren.
Am späten Abend sind meine Eltern und ich diesmal zu Burger King gefahren. Dort gefällt es mir besser als bei McDonalds.
Mo. 22.10.
Es war heute Morgen sehr kalt. Ich glaube, ich habe sogar einen Pinguin gesehen, der an unsere Scheibe geklopft hat und bettelte, dass wir ihn reinlassen. Quatsch! Aber es war wirklich so kalt, dass Papa kratzen musste, bevor wir zum Kiga gefahren sind.
Di. 23.10.
Tata Samia besucht uns für 3 Tage. Youpi!
Mi. 24.10.
Alles Gute zum Geburtstag Tonton Olli. Ich wünsche Dir einen schönen Tag!
Ich hatte auch einen schönen Tag, weil ich heute von meinen Eltern und Tata Samia vom Kiga abgeholt wurde. Das ist doch klasse, oder?
Nach dem Kiga sind Theo und seine Mama mit zu uns gekommen, auf Kuchen und Kaffee.
Theo ist der jüngste in meiner Gruppe und wir bemuttern ihn alle.
Am Nachmittag hatte ich meine obligatorische Fotosession im Wald mit Tata Samia.
Nach dem Blitzkonzert haben wir uns eine Verschnaufpause gegönnt, und Tata Samia hat mir ein Ü-Ei hergezaubert und geschenkt. Bevor ich mein Ü-Ei auspacken und essen durfte, habe ich den Baum gefragt, ob ich mich darauf setzen kann. Der Baum hat nichts gesagt aber Tata Samia meinte, er hat die Äste bewegt und das soll „ja“ heißen.
Do. 25.10.
Shadia: „Maman?“
Maman: „ja mein Schatz!“
Shadia: „Ich bin doch ein liebes Mädchen?“
Maman: „Ja“
Shadia: „Hast du mich deswegen ausgesucht?“
Maman (lachend): „ich habe dich doch nicht ausgesucht. du warst ganz lange in meinem Bauch und dann habe ich dich geboren. Aber wenn ich dich hätte aussuchen können, dann hätte ich nur dich genommen mamour!“
Fr. 26.10.
Tata Samia ist heute früh nach London zurückgeflogen.
Mein Papa und Samuels Papa Chris, haben einmal versprochen, für ihre Frauen, für Samuel, seinen Bruder Luka und für mich zu kochen.
Heute waren die Männer nun so weit.
Die beiden Papis waren selbst einkaufen, haben selbst alles frisch zubereitet, den Tisch dekoriert und uns ein leckeres 3-Gänge-Menü gezaubert. Sie waren so aufmerksam und haben für Samuel und für mich unser Lieblingsgericht extra gekocht: Fischstäbchen mit Kartoffelpüree und Spinat. Für die Großen gab es einen Salat mit gebratenen Scampis, Lachsfilet mit Brokkoli, Spinat und eine frisch aufgeschlagene Zabaione.
Sa. 27.10.
Im Supermarkt an der Kassenschlange.
Shadia: „Maman, kaufst du mir die Barbiekutsche?“
Maman: „Nein da habe ich kein Geld für. Hast du etwa Geld?“
Shadia: „Nein. Aber die Frau an der Kasse, sie hat Geld! Sag ihr, sie soll dir was geben“
So. 28.10.
Am Frühstückstisch
Shadia: „Maman du bist meine liebste Mami!“
Maman: „!“ (grins)
Shadia: „Und du Papa, du bist mein Lieblingspapa!“
Papa: „Aha, gut zu wissen. Wie viele Papis hast du?“
Shadia: „Du bist mein liebster Papa!“
Papa: „Da bin ich aber froh. Das hört sich natürlich viel besser an!“.