Shadia Emilia
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Tagebuch 2006 / Teil 1

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Do. 02.02.2006

Ich kann meine Hausschuhe allein anziehen! Ist das nicht klasse!

Ich versuche auch,  meine Anziehsachen allein auszusuchen, aber es klappt nicht immer.

Wenn ich meine dünne leichte pink Jacke anziehen möchte, dann sagt Maman : „Nein, Fräulein! Hast Du nicht gesehen, dass es draussen regnet und es ist auch kalt geworden, deswegen ziehe ich Dir deine warme braune Jacke an!“

Fr.03.02.2006

Wenn Maman zum Sport geht, dann nimmt sie mich mit. Dafür zahlt man 5,-€ extra im Monat. Ich darf zwar nicht an die Geräte, aber ich spiele, unter der Aufsicht von der lieben Eileen mit vielen anderen Kindern, wie  Luis, Lea und Gico (eigentlich RICO).

Dort nennt man mich manchmal „Ronja die Räuberstochter“. Ich finde, sie übertreiben nur. Man nennt mich so, nachdemich ein mal einem Jungen sein Spielzeug weggenommen und gegen die Wand geklatscht habe und einen anderen leicht geschubst habe. Es fehlt nur noch, dass sie mir Hausverbot erteilen.

Sa. 04.02.06

Ich kann zaubern:

Papa hat versucht für Maman eine meiner französischen Geschichten auf Deutsch vorzulesen. Mir hat’s aber nicht gefallen. Ich saß zwischen den beiden. Ich habe überlegt und habe sofort ein Mittel gefunden, damit die Geschichte in die Originalsprache liest. Ich habe also seinen Kopf genommen und ihn auf dem Mund so nass geküsst, dass er angefangen hat zu lachen. Danach war er geheilt und hat auf Französisch weitergelesen.

Ich liebe Überraschungen. Papa sorgt immer dafür, dass ich es oft erlebe. Wenn er nach Hause kommt, dann sagt er zu mir, ich soll die Augen schließen. Er zählt dann bis drei und zaubert irgendwas aus seiner Tasche: ein Malblock, was zum Basteln, Smarties oder ähnliches.

Ich habe mich so dran gewöhnt, dass ich mich manchmal unaufgefordert neben seine Tasche hinstelle, die Augen zumache und warte auf meine Überraschung. Aber es klappt nicht immer.

So. 05.02.06

Wenn ich am Frühstückstisch nur die Wurst esse und das Brot liegen lasse, sagt Papa immer : „Oh! Was ist denn passiert mit dem armen Brot? Wenn die Shadia das Brot nicht isst, dann ist es so traurig, und fängt an, zu weinen, weil es im Mülleimer endet. Aber wenn Shadia es essen würde, dann wäre das arme Brot Happy!“  „Et alors, tu ne manges pas le pain? Et ben figures toi que si tu ne le manges pas, il va être triste et va commencer à pleurer le pauvre parce que on va devoir le jeter dans la poubelle. Par contre si tu le manges, il va être happy au chaud dans ton ventre ! »

Mo. 06.02.06

Es geht weiter, ich kann jetzt sogar meine blauen Stiefeln und meine rosa Schuhe allein anziehen.

Mi. 07.02.06

Mit 2 habe ich meine eigenen Hobbies:

Singen mit Maman & Basteln und Malen mit Papa.

Maman & ich haben sogar unser eigenes Zähne-Putzen-Lied erfunden. Maman hat eine schöne, sanfte, saubere Stimme, sie hat das von meiner verstorbenen Oma. Sie war früher Profi-Sängerin. Ob ich Mal auch später singen werde. Mein arabischer Name deutet schon darauf hin zumindest. SHADI bedeutet der Vogel mit der schönen Stimme und SHADIA ist die weibliche Form davon. Papa im Gegenteil kann nicht so gut singen. Wenn er singt, dann hört sich das eher wie ein Nilpferd an. Schrecklich!

Mit Papa könnte ich allerdings stundenlang malen. Er kann super zeichnen. Ich probiere gerne alle Farbstiften, alle Pinsel und Farben mit ihm. Einfach

spontan auf das weiße Papier kritzeln. Ich finde es faszinierend, wie ein etwa krumm in der Hand gehaltener Stift eine Bewegungsspur als Linie hinterlässt, sei es auf einem Stück Papier, auf dem Fußboden, auf der Tapete oder auf den Möbeln.

Schön finde ich auch, dass ich beim Malen auch alles kommentieren kann, was gerade unter meiner Hand an Formen entsteht.

Do. 09.02.06

Heute ist Aschura-Fest (10. Tag des Monats Muharram) und ich wünsche allen, die im Kreise ihrer Familien Couscous mit Qaddid (getrocknetem gewürztem Lammfleisch) guten Appetit und einen schönen Tag.

Bei uns gab’s leider kein Couscous, da Papa den ganzen Feiertag einfach vergessen hat.

Mein Vater erzählte mir, dass er als Kind sich immer gefreut hat, wenn Aschura-Fest war. In seiner Kindheit hat das Fest Tage gedauert.

Die meisten marokkanischen Familien decken sich mit Musikinstrumenten wie TAAREJ (Trommeln aus Ton und Keramik) oder BENDIRS (Musikinstrument mit Kuhhaut) für die nächsten Monate ein, da Aschura die einzige Gelegenheit solche Musikinstrumente zu kaufen. Es gibt auch Spielzeug für Kinder je nach Geschlecht und Alter und vor allem eine Menge Nüssen und trockenen Früchten (Feigen & Datteln) zum Knabbern.

Mädchen trommeln und tanzen, Jungs spielen mit ihren Wasserpistolen, die Frauen tragen ihre Kaftane und servieren den leckeren Couscous.

Fr.10.02.06

Tata Samia ist zurück aus ihrer Asienreise!

Extra pünktlich zu meinem Geburtstag! Sie wird bis Donnerstag bei uns schlafen! Merci mon amour !

Mo.13.02.06

Heute ist es Mal wieder soweit, mein zweiter Geburtstag.

Meine Mama und meine Tata Samia erzählen mir seit Tagen, dass ich bald Geburtstag habe. Ich wusste zwar nicht so recht, was sie damit meinen, aber ich freute mich trotzdem im voraus.

Eigentlich hat Maman mit meinem Geburtstag schon seit einer Woche angefangen. Die ganzen Einkäufen, Kuchenbacken, Dekorationen, Einladungen, Bestellungen ...etc. Tata Samia hat sogar mit mir Kerzen-Auspusten seit 2 Tagen geübt.

Meine Eltern haben gestern mein Zimmer mit 1000 bunten Luftballons & schönen Girlanden beschmückt.

Bereits beim Frühstück haben heute Maman und Tata Samia (Papa war arbeiten) für mich gesungen und ich durfte die zwei ersten Kerzen auspusten. Es hat nicht sofort geklappt, aber nach mehrmaligem hintereinander Versuchen, habe ich es doch geschafft.

Gegen 13h kam Papa nach Hause. Ich lag zwar im Bett und sollte schlafen, aber nein ich wollte partout nicht. Man kann doch soviel verpassen an so einem besonderen Tag.

Danach durfte ich dann raus aus meinem Bett, wurde dann chic angezogen und durfte die ersten Geschenke von Maman und Papa auspacken: Bausteine von Lego. Eine DVD von der Maus MIMI. Ein LapFrog Lerncomputer mit lila-rosa Tasche und 3 Lernbücher in Französisch und 1 in Deutsch. 2 lustige Bücher mit meinem Held TCHOUPI. Eine Kreidetafel für mein Zimmer und last but not least ein Ü-Ei. Mmh lecker!

Um 15h00 Uhr kamen meine Gäste: Josepha, Antonia, Noemi & Feline.

Maman hat sich um die begleitenden Erwachsenen gekümmert und Papa hat uns zum Tanzen animiert mit Hilfe von der Kinderdisco-CD und lustigen Tanzschritten von Tata Samia. Es war großartig. Schön fand ich auch, dass Papa für uns Kinder Popcorn gemacht hat und wir durften alle zugucken, wie die Maschine in Sekunden ein Löffel Maiskörnern in tausende weisse Popcorn verwandelt  hat.

Für die Großen gab’s Kaffee, Tee und Kuchen. Für die Kleinen köstliche Muffins und Apfelsaft.

Da gab es dann noch mal eine große Überraschung, meine Mama hatte für mich eine Benjamin-Blümchen-Torte gekauft und da waren noch mal 2 Kerzen drauf, die ich dann auspusten durfte. Das fand ich richtig super! Meine Mama ist einfach die beste.

Jetzt möchte ich mich bei allen bedanken, die an mich an so einem Tag gedacht haben:

Danke Oma Rita & Opa Herbert für die schönen Anziehsachen, die wunderschöne Buch-Kiste und natürlich das Album, das mit viel Liebe und Mühe zusammengestellt war. Schade nur, dass Ihr nicht dabei sein konntet.

Danke an Elio & Axel, dass Ihr an mich gedacht habt und Merci für die Fotos.

Danke Tata Andrea für die magische Maltafel, das unterhaltsame Buch und für die viel  Liebe.

Danke Noemi für das super schöne Armband.

Danke Feline für den schönen Baby-Born-Regenmantel. Meine Puppe wird jetzt draußen nicht mehr nass.

Danke Josepha & Antonia für die kleine Tasche mit den wunderschönen Sachen drin. Danke Josepha im voraus für die Idee, mir einen Baby-Born-Kurs zu geben. Meine Eltern können nämlich gar nicht ahnen, was diese Puppe alles kann.

Danke Tata Anna für die schöne Unterwäsche von Petit-Bateau.

Danke Perle & Kiki für die schönen Puzzles sowie die lustigen Körbe.

Danke Onkel Holger für die großzügige Aufmerksamkeit.

Danke Tata Fatiha und Ummi (Großmutter) in Marokko, dass Ihr mich nicht vergessen habt. Die Anziehsachen sind so süß. Ich kann’s kaum erwarten, zu wachsen, um reinzupassen. Ich glaube, da muss ich noch 2 mal Geburtstag feiern (also mit 4), um sie tragen zu können.

Natürlich möchte ich mich hier bei Tata Samia, meinem Sonnenschein bedanken. Du bringst Liebe, Wärme, Energie und Glück in mein Leben, ich kann davon nicht genug kriegen.

Zum Schluss möchte ich mich unendlich bedanken bei meinen lieben Eltern und vor allem bei Maman für all die Mühe und großartige Organisation.

Klasse fand ich und fanden die Kinder ebenso die Idee von Maman, jedem eingeladenen Kind eine Tüte voller kleiner Geschenke als Giveaways mitzugeben.

So gegen 18h Uhr konnte ich nicht mehr, ich war ganz doll müde, ich konnte meine Augen nicht mehr aufhalten. Aber ich wollte noch gar nicht ins Bett.

Abends gab es noch Pizza und Pasta.

Also mir hat mein zweiter Geburtstag super gefallen.  Könnte man glatt wiederholen, klar war es auch ein wenig aufregend, aber Spaß gemacht, hat es trotzdem

Di.14.02.06

Mein Gebet wurde erhöht. Heute gab es noch Mal ein zweites Geburtstagsfrühstück. Eingeladen waren diesmal Für Conard und Merle, meine Freunde aus der Babygruppe.

 

In der Krabbelgruppe SPATZENNEST durften wir heute unsere Körper mit Wasserfarben bemalen. Bodypainting. Es hat gekitzelt.

Do.16.02.06

Als ich heute wach geworden bin, habe ich fremde Stimmen gehört in unserem Flur. Ich dachte am Anfang, Tata Samia wäre zurückgekehrt. Sie ist nämlich gestern nach Paris geflogen (ich vermisse sie so sehr).

Es war aber eine Kinderstimme mit dabei. Es war meine Freundin Tina (Valentina). Sie hat mit ihrer Mama Bettina bei uns übernachtet und ich habe es gar nicht mitbekommen. Ah, was habe ich mich gefreut, sie wiederzusehen. Die beiden werden ein Paar Tage bei uns bleiben. Cool!

Di. 21.02.06

Heute möchte ich Euch meine Entwicklungskurve verraten:

Bei der ersten Untersuchung am 13.02.04 war ich 3280g schwer und 51cm groß. Bei der 2. U (16.02.04) 3140g und 51cm. Bei der3.U (17.03.04) 4900g und 56cm. Bei der 4. U. (14.05.04) 6855g 63cm. Bei der 5. U. (06.09.04) 8000g und 70,5cm. Bei der 6. U. (10.02.05) 9140g und 76cm. Bei der letzten und 7. Untersuchung (22.01.06)

11500g und 85,5cm.

Das bedeutet : Innerhalb 2 Jahren, bin ich 8 KG schwerer und 34cm größer geworden.

Mi. 22.02.06

Wir haben heute ein Ratespiel gespielt und ich habe gewonnen. Ja! Und Maman hat verloren. Papa hat 3 Kreise gemalt und jedes Mal ein Körperteil dazu gezeichnet, aber vorher hat er uns gefragt, was das wird. Maman hat immer falsch geraten: Mal eine Raupe! Mal eine Blume!. Ich habe nichts gesagt und habe gewartet, bis Papa  die Ohren gemalt hat und da leuchtete es mir ein und ich schrie : „COCHON“ (Schwein). Hurra, ich habe gewonnen! Es war tatsächlich ein Schwein! Oder hat mich Maman vielleicht gewinnen lassen.

 So. 26.02.06

Ich bin beim ersten Karnevalumzug als kleine Fee mit einem rosa Umhang und lauter Blumen gegangen . Alles von Maman per Hand gemacht. Ist sie nicht klasse?

 Mo. 27.02.06

Das erste Mal, dass ich Karneval und sein Rambazamba richtig erlebe.

Heute sind wir ins Restaurant gefahren, wo Papa arbeitet. Dort waren noch Hunderte von verkleideten Kindern. Ich ging als Hawaianerin mit Rosenkränzen um den Hals und auf dem Kopf, dann hatte ich einen bunten Bastrock mit vielen Blumen. Natürlich alles mit Liebe von Maman handgemacht.

Es gab im Restaurant einen Wettbewerb für das beste Kostüm. Ich wurde zwar nicht prämiert mit meinem Kostüm, aber ich war trotzdem stolz auf Maman’s Arbeit.

Zum Schluss einige Begriffe aus meinem Vokabular:

Komm ma

Müde

Haaauen

Böse

Wurst

Pusten

Confitu = Konfitüre

 

 

Fakipé = fatigué = müde

Paco-Paco = Daghbor

Michant = Méchant = Böse

Bisou = Kuss

Calin = Streicheln

Mercimamna = Merci Maman

Macher = Kauen

Sipeupeu = s’il te plait =Bitte

Mossi = Moi aussi = ich auch

Pousser = schieben

Bougie = Kerze

Gateau = Kuchen

Cadeau = Geschenk

Pleure = Weint

Caché = Versteckt

Jouer = spielen

Makopé = Marokko

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Mo. 02.01.2006

Vorab frohes Neues allerseits.

Ich habe Euch vermisst, Ihr mich auch? Ich hoffe ja!

Wir waren wie schon erwähnt über Silvester auf Juist.

Eine super schöne kleine Insel an der Nordsee, wo kein einziges Auto zu sehen war. So klein war die Insel. Wir hatten richtig Spaß und ich habe mal wieder Einiges erlebt.

Komisch sah der Strand dort aus. Der Sand war ganz weiß anstatt gelb. Es hat fast non Stop geschneit. Ich fand das toll, warm eingemummelt in einer kleinen Karre an dem weißen Strand von Maman und Papa kutschiert zu werden.

Was gibt’s noch zu erzählen: wir waren auch schwimmen in einem Hallenbad mit Salzwasser.

Im Hotel waren viele Kinder, mit denen ich ab und zu gespielt habe.

In dem neuen Kinderbett habe ich schlecht geschlafen, obwohl die frische Meeresluft mir abends zu schaffen gemacht hat.

Ich habe nur Unfug gemacht: Einmal habe ich aus der Türklinke eines Zimmers ein Schild abgemacht mit einem schlafenden Babygesicht drauf und ganz groß stand drunter „PSSSSSSSSSSSSSST!!!! NICHT STÖREN!“ Papa hat mir das Schild sofort weggenommen, und mich gefragt, wo ich das Schild her habe aber ich konnte mich nicht mehr erinnern!

Eine ganz neue Masche von mir: ich liebe es momentan alles von Maman und auch von Papa anzuprobieren. Die Schuhe von den beiden oder sogar die Unterhosen von Papa. Ich finde es klasse.

Eins muss ich Euch sagen: Auf der ganzen Welt sind Papas immer schon groß. Sie sind geduldig, manchmal auch lustig und immer besonders stark und klug. Dann gibt es auf der ganzen Welt auch schon einmal eine Situation, wo die Papas ganz klein, ängstlich und altmodisch wirken können. So habe ich Papa noch nie erlebt, aber als ich ihm einen Jungen von dem Nachbarstisch im Restaurant des Hotels als meinen neuen Freund vorgestellt habe, da ist er in Panik geraten und hat nur gesagt „Da kommst du mir aber sehr früh damit, Mademoiselle!“

Ich weiß nicht, was er damit meint, auf jeden Fall fand ich den Cédric von Anfang an nett und habe mit dem lange gespielt. Ich habe nämlich schon auf der Hinfahrt mit der Fähre Augenkontakt mit ihm gehabt.

Di. 03.01.2006

Ojé, ich muss mich beim Weihnachtsmann bedanken. Er hat mir so viele schöne Sachen mit Freunden geschickt: Mit Tante Anna hat er mir was schönes zum Anziehen, mit Oma Rita & Opa Herbert hat er mir ein lustiges Puzzle-Brett mit Fischen und einen Rucksack geschickt. Tata Andrea hat der liebe Weihnachtsmann beauftragt, mir einen Lili-Fee-Trinkflasche unter dem Weihnachtsbaum zu deponieren. Elio & Alex haben mir im Auftrag vom Papa Noel eine siamesische Stoffkatze zugeschickt. Sie sieht verblüffend echt aus. Josepha und Antonia haben ein Gemüseset mit einem Messer, aber keine Bange, alles aus Holz weitergegeben. Von Paul & Luna kamen ein 36teiliges Puzzle mit dem schönen Regenbogenfisch und 1 T-Shirt mit der Aufschrift: „Ich darf alles“ (vorne) und „Papa hat’s erlaubt“ (hinten). Noemi, Teresa, Patrick, Natti & Franco halten mich für eine Puppenmutti und mir einmal eine kleine Puppe und einmal eine Baby-Born-Puppe geschenkt. Ich sage es Euch, es ist ein harter Job, eine Mutti zu sein. Ich habe beide Hände voll zu tun seitdem ich die beiden Kleinen habe. Der Weihnachtsmann hat bei Perle & Kiki eine leuchtende Neon-Weste und Schuhschutz-Aufsatz passend zu meinem neuen Bobby-Car abgegeben, als wir auf Juist waren.

So ich hoffe, ich habe keinen vergessen. Ich Danke Euch allen und dem lieben Papa Noel.

Mi. 04.01.2006

Ich übertreibe nie aber Leute glaubt mir einfach: Es ist Krieg!

Ja, meine Eltern haben mir den Krieg deklariert.

Kampf der Generationen. Die Eltern-Kinder-Konflikt-Ära ist da! Man nennt es einfach die erste Trotzphase zwischen 18 und 24 Monaten.

Meine Eltern haben sich gegen mich zusammengetan:

Maman belegt irgendwelche Kurse mit dem Titel TRIPPLE P: POSITIVE ERZIEHUNG mit irgendwelchen Verhaltensbögen und Tagebüchern, um meine sogenannten Ausraster oder Wutanfälle zu dokumentieren. Sie liest sich Artikel wie :“Wenn Kinder trotzen“, „Hilfe, das ICH meines Kindes erwacht!“, „Hilfe - mein Kind nervt „, „die großen Krisen der ganz Kleinen“

Papa ist noch schlimmer. Er behauptet vor Maman, dass ich gar nicht so launisch oder wutanfällig bin und bestellt sich heimlich im Internet Bücher aus Frankreich mit Titeln wie:

«Se faire obéir sans crier», «Aimer sans tout permettre »

«Tout se joue avant 6 ans», «C'est pas bientôt fini ce caprice ? Les calmer sans s'énerver», «L’age du non», «les grandes colères », «la déclaration d ‘indépendance».

Das heißt ungefähr: „Gehorchen ohne zu schreien“, „Lieben ohne alles zu erlauben“, „Alles spielt sich unter 6 Jahren ab“, „ Wann ist es Schluss mit diesen Launen? Sein Kind beruhigen, ohne auf die Palme zu gehen“, „Das Alter des NEINs“, „Die großen Wutanfälle“ oder „die Unabhängigkeitserklärung“, ich sage es Euch. Es ist Krieg!

Aber es gehört dazu „Aufwachsen ist nun kein Zuckerschlecken“. Es kommen diffizile Etappen und schwierige Phasen auf uns drei zu. Aber ist es nicht wunderbar, sein Kind so intensiv aufwachsen zu sehen; wer hat schon dieses Privileg? Ich glaube, dass wir später einmal, wenn ich groß bin, eine ganz intensive Beziehung zusammen haben werden, denn so ein Krieg schweißt doch auch zusammen!

Do. 05.01.2006

Ich war die letzten Tage super brav, sagt Maman und lobt mich die ganze Zeit.

Brav wie ein Lämmchen. Aber Lämmchen sind nicht rebellisch, aggressiv oder gar schlau. Sie sind einfach brav und werden deshalb gegessen. Brav in der Gegend rumstehen und geschoren werden. Nein, brav will heutzutage niemand mehr sein oder? Ich auch nicht. Brav klingt langweilig, bieder, stinknormal. Ich muss mir, was einfallen lassen, ein bisschen Unfug und Unsinn machen.

Wusstet Ihr, dass das Wort BRAV mit einem E versehen im Englischen das Gegenteil von BRAV im Deutschen bedeutet, im Französischen ein Synonym für MUTIG und TAPFER ist, im Spanischen für WILD und UNGEZÄHMT steht und im italienischen UNBÄNDIG und WACKER heißt.

Ich glaube ich frage einfach Maman, ob sie mir die Tage einfach ein „E“ im Supermarkt kaufen kann. Ansonsten muss ich auswandern: Spanien, Italien, Frankreich oder England, das wären die richtigen Länder für mich!

Fr. 06.01.2006

Ich liebe mein französisches Heft mit den 5 verschieden Kurzgeschichten für ganz Kleine v.a. die Geschichte von Chouchou & ihrem Doudou, oder Mouki oder Minette, Pouic, Titou & Grognon. Heute habe ich vom Papa noch so ein Heft bekommen. Es kam per Post und Papa sagte, dass mein Name drauf stand. Es geht um eine Zeitschrift aus Frankreich, sie heißt „Les petites Histoires“ und ich werde sie einmal im Monat bekommen. Ich bin begeistert. Eine Zeitschrift nur für mich! Klasse! Danke Papa!

Aus meinem Wortschatz:

FR.:

LIAU = Lion = Löwe / FON = Eléphant = Elefant / COC = Coq = Hahn / TÉ = Je t’aime = Ich liebe Dich / BOJO = Bonjour = Guten Tag / OVOI= au revoir = Auf Wiedersehen / DONSE = danser = tanzen / MOUTE= mouette = Möwe / BATO= Bateau = Schiff / POSSON = Poisson = Fisch / POC = Phoque = Seehund / CHIEN = Hund / BONÉ = Bonet = Mütze / COLO = Coloriage = Ausmalen / PIJO = Pigeon = Taube / MOUYE = Mouillé = nass / Zut ! = Mist ! / MACHER = Mâcher = kauen /PATOU= partout = überall /PATI = partir = weggehen / SAC = Sac à dos = Rucksack / Groneuille = Grenouille = Frosch / SETTE = chaussette = Socke /JOLEI =Soleil = Sonne

DT.:

SASSER = Wasser / O’MAL = Noch Mal / BOT= Brot / KAKKI =Jacke / Mütze / Schal / Necker = Lecker / Nass /Auch / Fisch / ‚unter = Runter! / Siss = Sitz! / OH MANN! / Tasche / Socke / Busen / KOMM-MI = komm mit!

MAR.:

NOUNA = CHNOUNA = Rotznase / MAKI? = MALKI? = was ist los? / AMMI= AAMMI = Mein Onkel / BASS = LABASS = Geht’s Dir gut? / ADJI = Komm! / CHICHA = Mchicha = Katze / MAM =Hammam = Badewanne.

Ich übersetze letztens auch viel, in dem ich „mouye (mouillé) , nass!“, hintereinander sage. wenn ich z. B. mit meinem Glas Wasser gekleckert habe.

Was ist der Unterschied zwischen POISSON und FISCH.

Wenn es um leckere Forellenfilets am Frühstückstisch geht, sage ich : „FISCH, LECKER!“ aber zu meinem Regenbogenfisch oder zu den schönen Fischen in meinen Büchern sage ich „POSSON (Poisson= Fisch) OH SCHÖN!“. Also ein FISCH wird gegessen und ein POSSON (Poisson) wird ausgemalt oder einfach bewundert.

Sa. 07.01.2006

Direkt vor unserem Haus, am Fuß meines Lieblingsbaumes ist ein Tanenbaum-Friedhof entstanden. Alle Nachbarn schmeißen Ihre Brrrrs (Arbres = Bäume) neben meinem Brrrr (Arbre = Baum).

So. 08.01.2006

Wusstet Ihr, dass ein Baby sofort nach der Geburt damit beginnt, seine Sinne zu entwickeln.

Schon kurz nach dem Abnabeln und dem ersten Schrei sperren viele Neugeborene ihre Augen weit auf und sind hellwach. Schon als Baby konnte ich hell und dunkel unterscheiden. Die ersten Farben, die ich unterscheiden konnte, waren rot, weiß und schwarz.

Und heute kann ich mit knapp 2 Jahren bereits alle Farben des Regenbogenfisches auf Französisch, aber nur in Verbindung mit den folgenden Meerestieren aus meinem Buch „Der Regenbogenfisch und die Farben“. Das klingt in etwa so:

ROUGE (rot) für den Seestern,  BEU (bleu = blau) für den Wal, O’ANGE (Orange) für das Seepferdchen, VIOTTE (Violette = Violet) für den Tintenfisch, JONE (Jaune = gelb) für den Fisch, VETE (Verte = grün) für die Alge, GI (gris = grau) für den Delphin, BONCHE (blanche = weiss) für die Meduse, NOI (Noir = schwarz) für den Seehund, MAO (marron = braun) für die Meeresschnecke.

Weiß jemand von Euch, warum eigentlich hellblau die Farbe für Jungs und rosa die Farbe für Mädchen ist?

Die Antwort hat Papa – wo sonst - im Web gefunden:

„In früheren, längst vergangenen Zeiten war man davon überzeugt, dass sich von bestimmten Farben selbst böse Geister abschrecken lassen. Schließlich musste man sich etwas einfallen lassen, zumal man annahm, dass böse Geister insbesondere von glücklichen Ereignissen wie z.B. Heirat, Geburt oder Jubiläumsfesten magisch angezogen wurden.

Wurde ein Junge geboren, so war die Freude wesentlich größer als wäre es ein Mädchen geworden - und es galt, den Stammhalter vor besagten Geistern zu schützen. Über Jahrhunderte hinweg vertraute man dabei auf die Farbe Blau als die Farbe des Himmels, dem Königreich des Guten, um sich göttlichem Schutz gegen die Macht des Bösen sicher zu sein. Man wählte "heiliges" Blau für Kleidung und Kinderzimmer, so man ein Kinderzimmer hatte. In einigen Ländern des nahen Ostens schützt man noch heute das Baby, indem man die Eingangstür des Hauses blau anstreicht.

Warum aber zog man Mädchen nicht auch blau an ? Zum einen wahrscheinlich deshalb, weil man glaubte, dass böse Geister an Mädchen ohnehin deutlich weniger Interesse hatten als an den Stammhaltern ( wenn überhaupt eins ) - zum anderen galt es, die beiden Geschlechter rein äußerlich zu unterscheiden. Für Rosa entschied man sich im alten Europa, weil es der Hautfarbe des Babys nahe kam und eine erdverbundene, "reine" Farbe war. In der Psychologie verbindet man mit der Farbe Rosa Reinheit, Unbeflecktheit, Unschuld, geistige und körperliche Gesundheit“

Mo. 09.01.2006

Heute hat mich Maman zum Fotografen gebracht, da Fotos von mir benötigt sind. Ich bekomme bald meinen eigenen Paß. Es ist zwar nicht üblich in meinem Alter. Aber ich brauche einen eigenen Paß für unsere Reise zu meinem Onkel Khalid nach Dallas/USA im Mai.

Di. 10.01.2006

Heute ist das islamische Opferfest „Aid al Adha“. Ich wünsche Euch allen ein frohes Fest!

Das Opferfest erinnert an die Geschichte des Propheten Ibrahim (Abraham). Ibrahim hatte 2 Söhne, Ismail & Isaak. Eines Tages kam ein Engel zu Ibrahim und befahl ihm, seinen Sohn Ismail zu töten. Ibrahim war sehr traurig über diese Prüfung, denn er liebte seinen Sohn sehr. Dennoch wollte er Gott gehorchen. Als er jedoch zum Messer griff, um seinen Sohn Ismail zu töten, sprach eine Stimme zu ihm: "Töte deinen Sohn nicht!" Ibrahim hatte die Probe bestanden, auf die sein Gottvertrauen gestellt worden war. Ibrahim war sehr froh, dass sein Sohn gerettet war und dass es sich nur um eine Prüfung gehandelt hatte. Gemeinsam mit seinem Sohn opferte er einen Widder, dessen Fleisch sie mit Freunden und Bedürftigen teilten. Zur Erinnerung an die Rettung Ismails schlachten Muslime jährlich am Opferfest ein Tier und teilen das Fleisch mit Verwandten, Freunden und Armen.

Papa hat zu diesem Anlass meiner Oma in Marokko Geld geschickt, damit sie ein Schaf kauft und schlachten lässt. Ein Teil davon wird als Almosen den Armen weitergegeben.

Maman hat an diesem großen Tag Lammfleisch gekauft und à la Marocaine mit leckeren getrockneten Pflaumen gekocht. Papa hat sich ein Loch in Bauch gefreut, und den ganzen Abend über beide Ohren gegrinst wie ein kleines Kind. Es war lecker Maman!

Do. 12.01.2006

Wenn ich mit Papa zu Fuß unterwegs bin und wir stehen an einem Ampel sage ich „ROUGE, ATTENDS?!“ (Rot, warte!) und wenn es grün wird sage ich dann : „VERT! MARCHER!“ (Grün, gehen).

Mo. 30.01.2006

Hallo alle miteinander!

Ja, mich gibt’s noch. Auch wenn Papa in der letzten Zeit so viel um die Ohren hatte, dass er sogar meine ganze Seite updaten musste.... Aber jetzt ist alles wieder gut.

Endlich gibt’s wieder neue Fotos. Das wurde auch mal Zeit.

Mir geht’s richtig gut, ich habe letzten Freitag meine 7. Untersuchung und die MMR-Impfung mit Bravour überstanden. Es geht um eine wichtige Kombi-Impfung, gegen Mumps Masern und Röteln gleichzeitig. Eine einzige Spritze enthält die Wirkstoffe gegen drei verschiedene Krankheiten. Diese Impfung soll jedes Kind vor dem 2. Lebensjahr bekommen haben.

Ja, ich gehe jetzt schon richtig auf meinen 2. Geburtstag zu. Ich bin auch ganz schön gewachsen. Ich bin jetzt 88 cm und 11,50 KG schwer.

Was gab’s noch? Am Samstag waren wir bei Onkel Elio & Axel zu Besuch. Wir haben lecker gespeist und getrunken und ich habe mit Onkel Elio, trotz Impfung, viel getanzt und eine Menge Spaß gehabt.

Ich liebe es, wenn Papa zu mir sagt : « Je t’aime d’ici jusquà la lune » (ich liebe Dich von hier bis zum Mond!) ich begleite ihn dabei immer bei der Stelle „ICI/hier“ mit dem Zeigefinger auf dem Tisch und bei „LA LUNE/Mond“ mit den Armen nach Oben.

So Ihr lieben, ich sage Au revoir.

Ich habe Euch alle lieb von hier bis zum Spielplatz, das muss eigentlich reichen! Oder?

Bis bald

Eure Shadia

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Fr. 03.03.06

Wir sind alle drei krank: Erkältung! Aber in der Gemeinsamkeit liegt die Stärke sagt Papa immer! Familienerkältung könnte man sagen. Wenn wir heute schon gewusst hätten, dass der Monat März der „Erkältungsmonat“ wird, wären wir alle zusammen so lange im Bett geblieben, hätten uns gesund gekuschelt und einfach gewartet, bis dieser Spuk vorbei gegangen ist.

 Mi. 08.03.06

Diese Woche geht’s mir wieder besser.

Heute hatte ich meinen ersten Termin bei einer Profi-Fotografin. Es waren viele Kinder da. Mir wird eine so genannte Setcard erstellt, um mich für Werbezwecke abzulichten.

Hierbei sei vielleicht mal gesagt, dass Maman & Papa mir keine Modelkarriere aufzwingen wollen. Ich mache nur, was mir Spaß macht. Aber schliesslich hatte ich auch vor dem Treffen mit der Fotografin schon so viele Groupies, die mir immer schon gesagt haben, dass ich eine ganz reizende kleine Dame bin. Natürlich meine Familie, meine ganzen Tanten – aber auch viele fremde Leute machen mir oft Komplimente, im Supermarkt oder beim Spazierengehen, und weil das sooo oft vorkommt und Maman & Papa stolz auf mich sind und ich schliesslich so hübsch bin, dass es auch für andere reicht, haben wir das gemacht.

Ich glaube, ich muss ganz schnell schreiben lernen. Für die Autogramme.

Ich bin noch kein Model, aber es kommt noch! Wartet ab!

Di. 14.03.06

Meine Fotos sind heute per Post gekommen. Kein Kommentar. Eigenlob stinkt ja!

 Do. 16.03.06

Ich habe die letzten Tage wenig Appetit.

Ob das nun die Auswirkungen der letzten Erkältung sind, oder schon die Anzeichen der Nächsten? Das ist nicht sicher! Was ich wirklich sicher weiss, ist, dass ich Maman ganz verrückt mache mit meinem wählerischen Essverhalten. Obwohl alle Welt von Mamans guter Küche schwärmt, verschmähe ich alles Selbstgekochte. Mich interessieren nicht die Vitamine, weder die Arbeit, die Maman reingesteckt hat, noch die Liebe, mit der sie alles zubereitet. Momentan gebe ich Fertiggerichten den Vorzug, ich liebe zum Beispiel  Fischstäbchen! lecker!

Und da ich bei der Erkältung so gelitten habe und Maman schon dankbar ist, wenn ich überhaupt esse, bekomme ich meine Fischstäbchen.

Papa hat mir heute mein erstes Dreirad gekauft.

Beim Pedaltreten mussten wir feststellen dass meine Beine noch zu kurz sind. Kurz gesagt, ich bin doch noch zu klein für ein Dreirad, Papa! Maman hat’s von Anfang an gesagt!

 Mo. 20.03.06

Da ich jetzt ein großes Mädchen bin und keine Milch mehr trinken will, weder morgens noch abends, habe ich überlegt, dass nun die Mikrowelle bei uns nicht mehr gebraucht wird. Drin wurde ja die Milch warm gemacht. Also habe ich den Schalter auf Grill/800 gedreht, bis es gebrannt hat. Es hat gequalmt und gestunken. Maman war im Wohnzimmer. Sie war sehr erschrocken über den schwarzen Qualm. Es kam mir so vor, als ob sie nicht ganz einverstanden mit meiner Entsorgungstechnik war.

Di. 20.03.06

Ich kann ganze Sätze sagen, wie:

„Schuhe kaufen“ oder „Auto sauber“ oder „Was soll das?“

Als Maman zu mir sagte, dass wir in die Stadt fahren, hatte ich sofort einen guten Grund: „Shadia Shuhe kaufen!“  entgegnete ich also schlagfertig. Was Maman daran so witzig findet, kann ich eigentlich nicht beantworten. Für Handtaschen bin ich ja wirklich noch ein bisschen zu jung….

Sa. 25.03.06

Oh nein, nicht schon wieder!

Die Zeichen einer anbahnenden Erkältung sind da.

So. 26.03.06

Mir geht’s richtig dreckig. 39,4 Fieber. Nase zu!

Mo. 27.03.06

Ich bin mit Maman zu der Ärztin gefahren. Die Diagnose lautet: Verdacht auf Lungenentzündung. Ich habe reichlich Medikamente bekommen.

Di. 28.03.06

Die Diagnose ist heute bestätigt: ich habe tatsächlich eine Lungenentzündung, d.h. ich muss Antibiotika nehmen. Zusätzlich bekomme ich in einer Fachklinik einen Termin für einen Schweißtest, da ich andauernd bronchial krank bin, denn ich habe auffallend viel Ärger mit den Bronchien.

Do. 30.03.06

Mir geht’s langsam wieder besser.

Und wenn es mir besser geht, dann kann ich mit dem Unfug wieder anfangen: Anstatt heute Mittag zu schlafen, habe ich mich komplett ausgezogen und Pipi ins Bett gemacht.

Das hat Maman in Rage versetzt. Dabei war das keine Absicht von mir!

Fr. 31.03.06

Ich bin wieder komplett gesund. Gott sei Dank!

Die vielen Medikamente und Mamans gute Pflege haben sehr geholfen. Dafür hat Maman jetzt Augenringe, denn so ein 24stündiger Krankendienst scheint, ziemlich anstrengend zu sein. Maman hat gesagt, dass mein Atem wie eine Kaffeemaschine klingt. 

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So. 02.04.06

Ich bin heute mit Papa nach Düsseldorf gefahren, um meinen Onkel Mustafa am Flughafen abzuholen. Er besucht uns für eine Woche!

Irgendwie haben sich die beiden verpasst. Wir warteten ungefähr 2h30 Stunden. Papa ließ meinen Onkel aufrufen und zur Info holen. Erst danach ist er aufgetaucht.

 Sa. 08.04.06

Es war eine schöne Woche. Ich hatte richtig Spaß mit Ammi (Onkel) Mustafa. Papa musste nur bis  Mittag arbeiten und wir haben Einiges unternommen.

Ammi Mustafa war sehr angetan. Er fand aber Deutschland sehr kalt für die Jahreszeit. In Marokko sind es herrliche 25°.

So. 09.04.06

Ammi Mustafa ist heute nach Marokko zu Ummi (so nenne ich meine Oma) zurückgeflogen.

Heute haben mich meine Eltern überrascht und die Stäbe an meinem Bett weggeschraubt. Ich habe ab Heute ein gitterfreies Bett. Ich fühle mich frei. Das Abenteuer kann losgehen!

Mist! Ich bin schon wieder krank. Maman auch!

Mo. 10.04.06

Tata Samia hat heute Geburtstag

Ich bin heute im Supermarkt weggelaufen. Maman war super sauer und hat mich heftig gewarnt.

Di. 11.04.06

In einem anderen Lokal in der Stadt bin ich noch mal weggelaufen! Eigentlich habe ich mich versteckt! Maman hat geschummelt, nachdem sie verzweifelt mich nicht gefunden hat, hat sie einen Polizisten und einen Aufsichtsbeamten zum Spielen geholt. Drei gegen mich. Es ist unfair. Ich bin freiwillig aus meinem Versteck raus gekrochen. Sie hätten mich eh sofort gefunden, da ich mich hinter die Säule, an der Kasse, klein gemacht habe.

Mi. 12.04.06

Gestern hatten wir Aid El Miloud oder das kleine Fest, wie man das in Marokko nennt: das ist das Fest zum Geburtstag des Propheten Mohammed. An diesem Tag bekommen Kinder neue Anziehsachen. Meine Eltern haben mir was gekauft. Ich weiss noch nicht was, aber ich soll das mit den Ostersachen in 3 Tagen, wenn Ostern da ist, gleichzeitig bekommen.

Heute hat noch jemand Geburtstag und zwar meine Oma Rita. Ich habe sie mit Papa angerufen und Happy Birthday gesungen!

Ich kenne noch jemanden, der heute Geburtstag hat… Biene Maja. Sie ist heute 30 Jahre alt geworden. Mein Papa hat sie als Kind geliebt. Ich trinke sie lieber. Ich meine den Molkedrink BIENE MAJA von BAUER.

Der heisst bei mir „BIJAJA“ und Papa freut sich, dass wir beide ein gemeinsames Idol haben.

Do. 13.04.06

Mir geht’s langsam besser. Maman auch! Gott sei Dank!

Ich habe heute den ganzen Vormittag mit Papa verbracht. Wir haben Biene Maja Bilder ausgemalt, Musik gehört, getanzt, meine bunte Kuh, die Spardose, leer gemacht und die Münzen gerollt. Wir haben gezählt 54,31 €. Papa wird die Rollen  bei der Bank in Scheine umtauschen und mir, was Schönes kaufen! Ich finde, er darf, sich auch eine Salbe für seine Finger kaufen. Beim Ausmalen hat er gemerkt, dass meine ganzen Buntstifte angespitzt werden müssten. Er hat alle Stifte (ca. 50!) angespitzt. Wie immer, wenn es um mein Spielzeug geht, hat Papa das alles sehr ernst genommen. Er hat so engagiert angespitzt, dass er nicht bemerkte, dass seine Finger das Dauer-Anspitzen nicht angewohnt sind. Er hat 2 große Wasserblasen davon getragen, tapferer Papa!

Ich habe mir auch an den Fingern wehgetan, als ich  auf dem Töpfchen saß. Nach dem ich Pipi gemacht habe,  kam ich auf die glorreiche Idee, mein Töpfchen von unten hochzuheben, während ich noch drauf saß und habe mir dabei die Finger unter mein Gewicht eingeklemmt.

Mo. 15.04.06

Seitdem die Stäbe an meinem Bett weg sind, kann Papa sich zum ersten Mal auch in mein Bett legen.

Früher hatte er Angst dass mein kleines Bett zusammenbricht.

Jetzt, wo die Stäbe weg sind, kann er sich glatt hinsetzen oder hinlegen und mit mir schmusen oder mir Geschichten vorlesen. Meine Maman dagegen mit ihrem Federgewicht konnte von Anfang an rein springen und sich zu mir hinlegen!

So. 16.04.06

Heute hat’s schon wieder geregnet! Wann kommt endlich der Frühling!

Beim Spaziergang habe ich eine kleine nasse Raupe auf dem Asphalt entdeckt, und dem Papa schreiend gezeigt „CHENILLE = Raupe!“. Papa war stolz auf mich und hat die Raupe auf einen kleinen Ast kriechen lassen und sie nach meinem Einverständnis ins Gras, wo es warm und trocken ist, wieder hingelegt. Das war das erste Lebewesen, dem ich das Leben gerettet habe!

So. 23.04.06

Ach was habe ich auf den heutigen Tag ungeduldig gewartet!

Seit 3 Tagen erzählen mir Maman & Papa, dass wir am Wochenende in den Zoo gehen.

Das Wetter ist herrlich und alle meine Lieblingstiere kamen zum Vorschein in dem Gelsenkirchener Zoo!

In Alaska waren die Eisbären und die Seelöwen am interessantesten  für mich. Als die Seelöwen Geräusche von sich gaben, habe ich mich zu Papa umgedreht und habe gesagt „roter = rülpsen“.

Es gab auch Waschbären, Schneeeulen und andere Tiere zu sehen.

In Afrika sieht es wie letztes Jahr einfach öde. Ich glaube dieses Teil des Zoos wird nie fertig. Die Affen schauen immer noch traurig aus und bewerfen die Besucher mit Kaka. Die Zebras, die Hyänen und die Giraffen fand ich toll. Ich habe einen Fehler gemacht und habe voreilig geschrieen „Cochons != Schweine!“ als ich die Flamingo gesehen habe. Denn auf Anhieb sahen sie genau so pink wie die Schweine aus meinen Büchern!

Als meine Eltern nach 4 Stunden gesagt haben, dass wir nach Hause fahren, war ich ganz schön traurig und habe Papa gefragt „Encore des Amino“ (Noch mehr Riete!) gemeint ist natürlich „Encore plus d’animaux!“ (Bitte noch mehr Tiere!).

Sa. 29.04.06

Oma `Ita (Rita) und Opa `Ebet (Herbert) habe ich schon lange nicht gesehen.

Heute bin ich mit Papa hingefahren, um die beiden Mal wieder zu sehen.

Es war wieder mal schön und ich habe sogar eine schöne Lederjacke von meiner Freundin Gitte (das ist eine sehr gute Freundin von Oma `ita) bekommen. 

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Di. 02.05.06

Der Frühling ist da. Eigentlich der Sommer: Wir haben heute satte 24 Grad. Unglaublich!

Übrigens, das hat mit der jetzigen Hitze nicht zu tun aber ich sabbere immer noch ganz viel. Ob ich noch neue Zähne kriege? Tata Kiki sagte dem Papa letztens, dass laut einer BBC-Reportage, französische Kinder, aufgrund der phonetischen Struktur der französischen Sprache, länger und mehr sabbern als z.B. englische oder deutsche Kinder.

Mi. 03.05.06

Ich habe die Blutabnahme für den Allergietest tapfer überstanden. Danach gab’s dann Eis als Belohnung.

 

Do. 04.05.06

Heute habe ich den ganzen freien Vormittag von Papa im Grugapark verbracht. Zum Glück hatten wir schönes Wetter.

Es war auch Messe, deswegen haben wir (ich zum allerersten Mal) den Messe-Bus genommen, der praktisch vor unserer Haustür Richtung Messe bzw. Grugapark fuhr.

Zunächst haben wir das Spielhaus Indoor & Outdoor aufgemischt.

Dann haben wir die Enten und die darunter schwimmenden Fische gefüttert.

Danach haben wir auf der Wiese gepicknickt. Nur zum Essen gab es nicht besonders viel, nachdem ich fast meine ganzen Waffeln den Enten & Fischen gegeben habe.

Der Park war diesmal bunter und schöner als sonst. Le Soleil était au Rendez vous! (Die Sonne war zum Rendez-vous) wie die Franzosen sagen. Die Besucher waren alle gut gelaunt, die Bäume haben geblüht und an jeder Ecke ertönte leise Musik, da überall im Park kleine Bands verschiedene Instrumente gespielt haben.

300Meter von uns entfernt haben 3 Saxophonisten schöne leise Musik gespielt. Jedes Mal, als sie kurze Verschnaufpausen eingelegt haben, habe ich Papa gesagt: „Papa, Musique!“, dann hat sich Papa umgedreht und den 3 Musikanten zugerufen: „Allez jouez de la musique pour Shadia“. Wie ein Zauber, haben die drei das nächste Stück gespielt. Einmal haben die nicht auf Papa’s Befehl reagiert, da bin ich dahin gelaufen, um selber mit Ihnen zu sprechen, Papa ist mir hinter gelaufen. Als wir uns den drei näherten, haben sie wieder angefangen zu spielen. Zu der schönen Musik habe ich mit Papa getanzt.

Sa. 06.05.06

Konversation bei einem Spaziergang

Shadia steigt von ihrem Dreirad runter, lässt es stehen, läuft auf Papa zu und kündigt an: „Marcher! (laufen)“

Papa bleibt stehen, beobachtet Shadia an ihm vorbeilaufen und fragt: „Und  was ist mit dem Dreirad?“

Shadia dreht sich um, zeigt auf das Dreirad, schaut Papa in die Augen und befehlt: „Papa, pousser“ (Papa, schieben!)

Mo. 08.05.06

Entwarnung: ich habe keine Allergien. Gott sei Dank.

Di. 09.05.06

Hurra! Heute fahren wir in den Urlaub, wir besuchen Onkel Khalid, Tante Bahija und ihre Söhne Youssef & Yassine in Garland, Dallas, Texas, USA.

Mitten in der Nacht weckte mich Maman ganz sanft. Wir fuhren mit dem Taxi zum Bahnhof und dann mit dem Schnellzug nach Frankfurt, das war alles furchtbar aufregend und dann der Flughafen erst, soo viele Tiyaras (Flugzeuge), die waren so grooooß, und so viele habe ich selten gesehen.

Im Flugzeug selbst waren wir lange, ich glaube 10 Std.

Maman sagt:  wir fliegen in den Urlaub, nach Dallas shoppen!

Papa sagt: wir fliegen nach Texas, seinen besten Freund Khalid und seine kleine  Familie besuchen.

Ich sage: wir fliegen in die Vergangenheit. Trotz 10 Stunden Flug. Haben wir gerade Mal 15h als wir gelandet sind. Wir sind  um 11h abgeflogen Eigentlich ist es jetzt 21h und nicht 15h.

Ich hatte gute Unterhaltung während des Fluges. Ein Mädchen namens Anastacia aus Arizona saß neben mir. Wir hatten viel Spaß miteinander und so verging die Zeit wie im Fluge. Ein wenig schlief ich auch. In Dallas angekommen hatte uns Familie Elkihel vom Flughafen abgeholt. Aber vorher musste ich mit Maman ca. 2 Stunden auf Papa warten, der beim Zoll einige Interviews über sich ergehen lassen musste. Bei einem Araber mit Deutschem Pass ist es laut Papa nicht ungewöhnlich.

Es ist heiss hier rund 40 Grad.

Zu Hause bei Onkel Khalid angekommen spielte ich mit Yassine & Youssef, das war prima. Ich freue mich nun 14 Tage junge Gesellschaft zu haben und hoffentlich tun und  lassen zu können, was ich will. Es ist schließlich Urlaub.

Ein wenig geschafft, nach langer Reise gingen wir schließlich alle drei ins Bett. Ein aufregender Tag ging zu Ende.

Es ist eine große Freude, hier zu sein. Ich habe viel Spaß den ganzen Tag, außer morgens (da sind Yassine & Youssef im Kindergarten) …….. wir, sehen fern (so viel fernsehen durfte ich mein ganzes Leben nicht), essen Icecream und machen Quatsch. Manchmal, wenn die Jungs mir auf die Nerven gehen, verhaue ich sie. Sie haben fast nonstop  grundlos geplärrt, na da muss ich ihnen doch einen Grund geben. Letztlich vertragen wir uns aber immer wieder und haben dann ganz viel Spaß.

Maman & Papa latschen jeden Tag in irgendwelchen Malls (gigantischen Einkaufszentren) herum. Gott sei Dank ist Tante Bahija da, die sich um mich und die beiden Racker kümmert und ich nicht immer mit muss. Das ist so langweilig. Ich spiele lieber und ich darf nie was anfassen, das ist langweilig.

Am Abend gehe ich dann immer mit Papa, Onkel Khalid und den Jungs auf den Spielplatz von Whitehaven Road (das ist die Strasse, wo das Haus von Onkel Khalid steht). Das ist prima dort. Rutschen, Klettern und Schaukeln bis zum Umfallen. Cool ist, dass ich immer schneller und mutiger als die beiden Angsthasen bin.

Ich kann jetzt Englisch, ich sage jetzt Sachen wie:  THANK YOU, CU, BYE BYE, PLEASE, SORRY, DO IT AGAIN.

Mi. 10.05.06

Papa stellt mir oft diese Frage, wenn die beiden Racker da sind: „Wo ist Yassine?“ oder „wo ist Youssef?“. Ich zeige ihn einen von den beiden und dann spricht er ihn an. Erst im Nachhinein habe ich begriffen, dass er die beiden nicht voneinander unterscheiden kann, und da ich dies immer und sofort konnte, fragte er mich zunächst, wo wer ist, und dann redet er mit den Beiden. Er vertuscht das immer, in dem er, nachdem ich ihm die richtige Antwort gegeben habe „Bravo Shadia!“ zu mir sagt. Das ist doch kein Akt, Also ich könnte die Zwillinge sogar im Dunkeln voneinander trennen.

Do. 11.05.06

Papa war heute bei der CitiBank in Garland, um ein 500 € Schein zu wechseln. Die Bankangestellte hat eine halbe Stunde gebraucht, um das OK von ihrem Vorgesetzen zu haben, und eine halbe Stunde, um den Papierkram auszufüllen. Es lag vor allem daran, dass diese Dame nachdem sie den Pass von Papa gesehen hat, ernsthaft erwartete, dass Papa eher einen Deutsch-Mark-Schein zum Wechseln abgibt.

Anscheinend haben einige Texaner versäumt, dass seit dem 01.01.2002 (seinerzeit) in 12 Staaten Europas der Euro eingeführt worden ist. Papa hatte so’ne Krawatte!

Fr. 12.05.06

Heute waren wir auf einer typisch texanischen Show: RODEO.

Ich hatte richtig Angst vor den ganzen tretenden Bullen und Wildpferden. Aber es hat Spaß gemacht, die von der Tribüne zu beobachten.

Sa. 13.05.06

Yassine will andauernd einen Kuss von mir haben. Er läuft mir hinterher und schreit: “Kiss, Kiss, Kiss…“ Ich muss immer bremsen und brüllen: „No Bussa“, dann lässt er mich in Ruhe.

Meine Eltern sind krank: Sie haben beide “Shoppingkollaps“. Maman sagt, sie kann keine Malls mehr sehen. Zu den Beiden passt der Satz "Shop until you drop“.

Sie waren heute ohne mich in Dallas Downtown, um das 6th. Floor-Museum zu besuchen.

Am Nachmittag sind wir alle zu einer angeblich berühmten Ranch gefahren, wo früher eine bekannte Serie gedreht worden ist.

So. 14.05.06

Alles Gute zum Muttertag, Maman! Du bist und bleibst einfach die Beste! Ich liebe Dich!

Mo. 15.05.06

Es ist hier richtig Sommer. Ich laufe die ganze Zeit halbnackig rum.

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf diese schweren Windeln.

Papa sagt: les couches c’est pour les bébés! / Windel sind für Babys

Und es klappte, ich habe selber meine Windel ausgezogen und habe zwar mit Ausnahme von 2 unangenehmen Unfällen rechtzeitig die Toilette erreicht und wie eine Große gemacht.

A Dieu Pampers ! bis auf Nachts oder wenn wir unterwegs sind, bin ich ab heute windelfrei!

Maman ist froh, das Geld für die Windel sparen zu können.

Papa ist stolz und traurig gleichzeitig. Er sieht in dieser neuen Unabhängigkeit von mir eine Abnabelung von ihm bzw. von Maman und hat Angst, so langsam das Babyhafte in mir zu verlieren.

Di. 16.05.06

Abdellillah (Freund & Kollege von Khalid) und seine Mutter haben uns zum Abendessen eingeladen. Es gab leckeres marokkanisches Essen. Auf der Rückfahrt ist Papa Auto gefahren.

Wir sind hier die ganze Zeit mit dem Taxi gefahren. Nicht weil wir viel Geld haben, sondern weil Onkel Khalid, Taxifahrer vom Beruf ist.

Mi. 17.05.06

Morgen fahren wir nach San Antonio SEAWORLD. Wir haben eine lange Autofahrt vor uns, aber das nehme ich gerne in Kauf mit Vorfreude auf BABY FOQUE (Seelöwe) & SHAMU (Orca: der Schwertwal)

Do. 18.05.06

Wir erreichten San Antonio am frühen Abend. Wir übernachteten in einem Motel. Maman fand es ganz furchtbar dort. Sie meinte, es sei dreckig.

Wir aßen noch eine mexikanische Kleinigkeit in einem Lokal, an dem Riverwalk (ist eine bekannte Gastromeile am Fluss), da fuhren Bateaux (Schiffe) mit vielen Leuten drauf, das fand ich schön. Noch schöner aber war, als wir endlich ins Bett gingen, ich war sehr FAKIPÉ (Fatiguée = müde)

Fr. 19.05.06

Sea World : Ein Attraktionspark mit dem Hauptthema Wasser und Wassertieren. Es war voll. Erste Attraktion Shamu der Orka und die anderen Schwertwale, die in die Luft flogen und SPLATSCH wieder im Wasser landeten, und die Zuschauer, die ganz vorne saßen, komplett nass machen.

Dann gab es noch viele Seelöwen, die auf einer Bühne in einem Theaterstück mitgespielt haben. Sie konnten sogar sprechen.

Es gab auch viele Pinguine, Rutschen, Wasserfälle, Delfine, Flamingos, & Schildkröten zu bestaunen.

Am schönsten fand ich die Spielecke, wo es viel Wasser, Rutschen, Klettergerüste, Duschen & Fontänen gab, da werden die Kinder nur gruppenweise für 10 Minuten rein gelassen und danach sind die nächsten an die Reihe. Nachdem unsere Zeit zu Ende war, wollte ich da gar nicht weg. Schade!

Wir sahen uns noch eine Show an mit lustigen Delfinen, fliegenden Menschen in bunten Schmetterlingskostümen, die über dem Wasser schaukelten und mit den blitzschnellen Delfinen Pirouetten tanzten.

Maman & Papa fuhren 2-mal mit der Achterbahn.

Es war so schön hier, ich wollte gar nicht mehr weg, alles noch mal von vorne sehen. Doch der Tag ging schnell um.

Sa. 20.05.06

Rückfahrt von San Antonio nach Dallas!

Mo. 22.05.06

Onkel Khalid fuhr uns um 12 Uhr zum Flughafen. Bahija, Yassine & Youssef sind zu Hause geblieben. Wir waren alle ganz schön traurig, dass wir weg mussten. Ich werde sie alle vermissen.

Wir sind um 14h50 abgeflogen. Der Flug hat diesmal nur 9 Stunden gedauert, davon habe ich 5 Stunden geschlafen.

Maman & Papa sagen: wir fliegen nach Hause

Ich sage: wir fliegen zurück in die Zukunft. Als wir gelandet sind, hatten wir bereits  7h20 am Dienstag und als wir Dallas verlassen haben, war es Montag.

Schön wieder zu Hause zu sein. Es ist sehr kalt hier und es regnet!

Ich darf wieder mit der Bahn, dann mit dem Taxi nach Hause.

Mi. 24.05.06

Am schönsten finde ich an meiner windelfreien neuen Situation, das mit dem Wasserdrücken. Ich gucke mir gerne an, wie das Klopapier mit meinem Geschäft oder Pipi in einer Spirale verschwindet.

Manchmal ist ein falscher Alarm und es kommt kein Tropfen Pipi obwohl ich auf dem Klo sitze. Danach möchte ich trotzdem den Knopf drücken, dann sagt Papa ganz streng: „Nein, wenn Du weder Pipi noch Kaka gemacht hast, dann brauchst du auch kein Wasser drücken. Es wäre dann zu Schade!“. Ich weiß jetzt auch schon, dass der kleine Knopf für Pipi und der große für Kaka ist.

Ich bin gerade Mal 2 Jahre und knapp 4 Monate alt und meine Familie bringt mir bewusst und unbewusst bei, die Umwelt zu respektieren:

-        Ich darf nur einmal in der Woche baden und zwar sonntags, in der Woche werde ich ab und zu geduscht. Ich weiß, wie wertvoll das Wasser für unseren Planeten ist. Wusstet Ihr, dass eine Dusche von 5 Minuten 60 Litern Wasser entspricht (40 Litern, wenn man beim Einseifen den Hahn zudreht). Baden heißt 150 bis 200 Liter Wasserverbrauch. Auf das Baden kann ich verzichten. Mir reicht es, an den Füssen von Maman oder Papa zu Plantschen, während einer von den Beiden unter der Dusche steht.

-        Öfter zu Fuß oder mit der Bahn die Sachen mit Maman erledigen und nicht immer mit dem Auto von A nach B fahren. Papa fährt meistens mit dem Fahrrad ins Büro.

-        Papier sparen: Beim Malen, benutzen wir beide Seiten eines Blattes und mein Malblock benutze ich mehrmals und bis zur letzten Seite.

-        Maman sortiert den Müll ganz penibel…..

-        Papa hasst Geräte, die auf Standby sind, und macht in jedem Raum  die Lichter aus.

-         Tata Andrea bringt sogar abgelaufene Medikamente zur Apotheke

Do. 25.05.06

Alles Gute zum Vatertag, Papi! Je t’aime d’ici jusqu’à la lune (von hier bis zum Mond liebe ich Dich!)

Fr. 26.05.06

Seitdem wir zurück sind, bin ich immer genau um 22h30 hellwach und kann nicht schlafen. Jetlag. Papa tippt auf Schauspielerei, Maman vermutet Angst vor dem Dunkeln. Ich bin dann von 22h30 bis 3h morgens wach. Für meine biologische innerliche Uhr ist es aber zwischen 15h und 20h in Dallas und das ist die Zeit zwischen meinem Nachmittagsnickerchen und meiner Abendbettzeit, wo ich meistens spiele.

Sa. 27.05.06

Zum ersten Mal haben wir alle 3 durchgeschlafen. Jetlag ist vorbei. Meine Eltern haben mich am Nachmittag nicht schlafen lassen und somit war ich abends so müde, dass ich sofort eingeschlafen bin.

So. 28.05.06

Ich glaube, ich habe jetzt alle Verkehrsmittel probiert:

Auto, Fahrrad (Renesse), Taxi, Bus, Zug, Straßenbahn, Schiff(Fähre nach Juist) und Flugzeug. Eins fehlt noch: Traktor!?

Mo. 29.05.06

Ob das nennenswert ist, weiß ich nicht!

Tata Andrea und meine Eltern finden es auf jeden Fall ganz toll, dass ich die Buchstaben, woraus mein Vorname besteht, kenne und einzeln aussprechen kann, zumindest auf Französisch:

ESS- ASCH-AAA-DEEE-IIII-AAA

Wer Weiß, vielleicht werde ich nächsten Monat meinen Namen auch schreiben können!

Di. 30.05.06

Konversation im Badezimmer.

Shadia hat sich gemeldet und hat KAKA geschrieen, Papa war schnell genug und hat sie auf das Klo, bzw. auf ihren  WC-Sitz-Verkleiner gesetzt.

Shadia:“Papa Attends Kaka!“ (Papa warte auf Kaka!) und zeigt auf die Badewanne, so dass Papa sich auf die Badewannekante hinsetzte.

Shadia presste und presste. Nach einer Weile fragt sie: „Kommt was?“

Papa schüttelt den Kopf, nachdem er einen flüchtigen Blick ins Klo gewagt hat.

Shadia bestätigt: „Kommt nicht“ (gemeint ist: kommt nichts!)

Shadia: „Descends!“ (das heisst: ich möchte runter!)